Hanfsamen

Die Samen – Hanfsamen sind nicht nur wohlschmeckend, sie sind auch gesund. Nachdem das Märchen vom „Rausch durch Samenkonsum“ als solches erkannt war — die Samen sind nicht psychoaktiv –, fand aus Hanfsamen gepresstes Hanföl (nicht zu verwechseln mit dem berauschenden Haschischöl aus den Blüten) schnell viele Freunde. Aber auch der Presskuchen, die Samenreste nach der Ölgewinnung, sind kein Abfall. Sie finden z.B. in der Viehzucht als Futtermittel Verwendung. Bereits seit langem sind Hanfsamen unverzichtbarer Bestandteil von Vogelfutter, zum Beispiel für Kanarienvögel. Interessanterweise war der Import von sterilisierten Hanfsamen als Vogelfutter von der US-amerikanischen Hanfprohibition ausgenommen. Normale Hanfsamen liefern im Schnitt gleich viele weibliche wie männliche Pflanzen. Für den Anbau von Rauschhanf in kleinem Rahmen sind heute „feminisierte“ Samen erhältlich, aus denen sich größtenteils weibliche Pflanzen entwickeln. Der psychoaktive Wirkstoff THC findet sich in besonders hoher Konzentration in unbestäubten weiblichen Blüten, während Männchen nur wenig THC produzieren; eine Trennung der Geschlechter beim Anbau von Cannabis ist wünschenswert und üblich. Feminisierte Samen reduzieren den Aufwand der Züchter erheblich – alle Pflanzen können zur Cannabis-Produktion verwendet werden, die Aufzucht der Männchen bis zur Geschlechtsreife entfällt. Diese Samen sind meist dunkelbraun bis schwarz.

Teile der Hanfpflanze – Hanfsamen – Fasern – Schäben – Blätter

Fasern

Hanffasern werden durch Brechen und Walzen der Stängel vom Rest der Pflanze getrennt. Je nach Länge der so gewonnenen Faser entstehen aus ihnen grobe Fliese oder feinster Zellstoff. Hanffasern sind wegen ihrer Langlebigkeit und Schädlingsresistenz als Dämmstoff gefragt. Auch für die Herstellung von Textilien und von Papier eignen sie sich. Eine klassische Anwendung ist als Dichtmaterial von Rohrgewinden zu sehen. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (vormals Gas- und Wasserinstallateur) verwenden Hanffasern um Wasser- und Heizungsrohre abzudichten. Das Hanf füllt die Gewindespalte auf, bei Flüssigkeitseinwirkung quillt die Faser auf. Dies begünstigt die Dichtwirkung, anders als z.B. beim Teflonband.

Teile der Hanfpflanze – Hanfsamen – Fasern – Schäben – Blätter

Schäben

Die Schäben sind die Reste der verholzten Pflanzenteile, die sich nicht zur Fasergewinnung verwenden lassen. Dennoch sind sie kaum weniger wertvoll. Die 31.000 t Hanfschäben, die 2003 von europäischen Hanfbauern produziert wurden, finden vor allem als Einstreu Verwendung. Besonders Pferde lieben die besonders absorptionsfähige Einstreu aus Hanf. Ihre Besitzer schätzen die leichte Kompostierbarkeit. Teile der Hanfpflanze – Hanfsamen – Fasern – Schäben – Blätter

Blätter

Blatt und Blüte der Hanfpflanze können heute zu „ätherischen Hanfölen“ veredelt werden. Diese Wasserdampfdestillate finden dann als Geschmacksstoffe in Lebensmitteln oder als Geruchsstoff in z.B. Waschmitteln Verwendung. Teile der Hanfpflanze – Hanfsamen – Fasern – Schäben – Blätter

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