Die Botanik der HanfpflanzeHanfpflanze – Gattung & Wachstum

Hanf & Hopfen gehören ursprünglich zur Familie der Cannabaceae, heute zählen sie zu der Moraceae Familie.

Gattung
Cannabis ist eine vielfältige Pflanze und wird in mehrere Arten aufgeteilt, dazu zählen Cannabis Sativa, Cannabis Indica, Cannabis Ruderalis.

Hanf ist eine einjährige, Große, aufrecht wachsende, krautartige und zweigeschlechtliche Pflanze, welche je nach Sorte, Standort, Pflege und Umwelteinflüssen bis über 4 m hoch werden kann. Die männlichen Pflanzen sind schwächer entwickelt als die weiblichen, die meist verzweigter, kräftiger, dichter belaubt sind und später reifen. Allerding können auch zwitterpflanzen (erblich bedingt) entstehen.

Wurzel, Stamm & Blätter

Die Cannabis-Pflanze bildet eine bis zu 40 cm lange Pfahlwurzel, von der zahlreiche kräftige seitenwurzeln abgehen, sie können je nach Bodenbeschaffenheit in eine tiefe bis zu 2 Meter vordringen. Der grüne, im Alter verholzende Stamm ist mit Haaren und Drüsen besetzt und hat eine eckige Form. Die langstieligen, tiefgefingerten Blätter mit dunkelgrüner ober- und blaßgrüner Unterseite setzen sich aus 1 bis 11, in der Regel 5 bis 9 gezähnten, schmal lanzettlichen blattfingern zusammen. Ober- und Unterseite sind mit Drüsen und haaren besetzt.

Blüten
Die Pflanze blüht, sobald sie eine gewisse tageslänge (Photoperiode) unterschreitet. die Blütenstände der männlichen und der weiblichen pflanze entwickeln sich sehr unterschiedlich.
Männlichen Blüten (staub Blüten) hängen in langen, lockeren, vielfach verzweigten, buschigen Blütenzweigen von bis zu dreißig Zentimetern Länge, während die weiblichen Blüten (Stempel Blüten) dicht gedrängt zwischen kleinen blättern sitzen. Männlichen Blüten bestehen nur aus je fünf hängenden Staubblättern (Staubgefäße), ca. 5mm lang, und ebenso vielen Blütenblättern (Kelchblätter), die etwa 5mm lang und gelb, weiß oder grün gefärbt sind. Weibliche Blüte hingegen besitzt eine reduzierte blütenhülle, das den oberständigen, aus zwei Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten becherartig umgibt (Blütenkelch). Sie werden von einem Tragblatt auch bei der reife umschlossen, zwei lange, weiße, gelbe oder rosafarbene Griffel ragen aus dem Tragblatt heraus. Weibliche Blüten werden paarweise an den blattknoten gebildet, wobei an jeder Seite des Blattstieles jeweils eine Blüte sitzt.

Fortpflanzung
Die Bestäubung kann auf verschiedene Weise stattfinden. Der einsamige, oberständige, rundlich gestielte Samen wird als Nuss bezeichnet, er ist 2 bis 6mm lang und hat einen Durchmesser von 2 bis 4 mm. Das harte reife Samenkorn hat eine ganz unterschiedliche Oberflächen Musterung und kann grau, braun oder schwarz sein. er ist elliptisch und leicht abgeflacht. der samen keimt gewöhnlich innerhalb drei bis sieben tagen sowohl bei licht als auch im dunklen.

Harze & Öle
Auf der ganzen Oberfläche der Pflanze, außer auf samen und wurzeln, befinden sich Drüsen, besonders dicht auf der Unterseite der Tragblätter entlang der Blattadern und der Blätter im bereich der Blütenstände, die harz bilden, das zu 80 bis 90 % aus Cannabinoide sowie ätherischen Ölen, hochpolymeren phenolen, Terpenen und wachsen besteht. Es sind zurzeit mehr als 60 Cannabinoide bekannt, in größeren Anteilen kommen Cannabidiol (CBD), Cannabinol (CBN) sowie Tetrahydrocannabinole(THC) vor, die unter anderem für die psychoaktive Wirkung des Hanfs verantwortlich gemacht werden. die Hüllblätter der Samen enthalten besonders viel Cannabinoide, während die Samen und die Fasern keine Cannabinoide enthalten.
Die Sorten die europaweit zur faser- und Samengewinnung verwendet werden, enthalten nur sehr geringe Mengen des psychoaktiven TH (Anteil unter 0,3%).

Medizinische Wirkung und Anwendungsspektrum

Neben der Rauschwirkung der Cannabinoide sind diese auch für die medizinischen Wirkungen des Cannabis (Marihuana) verantwortlich. Inzwischen gibt es europaweit mehrere Studien über die therapeutischen erfolge von Cannabis bei Krebs, Aids, multiple Sklerose, Spastikern, grünem Star und anderen schwerwiegenden Krankheiten. Es hilft bei Schlafstörungen, Migräne, Entzugs Symptomen und Depressionen und wirkt gegen Magenverstimmung, Übelkeit und Erbrechen. Cannabis lindert zudem schmerzen, wirkt muskelentspannend, beruhigend, Stimmungsverbessernd und appetitanregend. Der extrem niedrigen Toxizität von Cannabinoide ist es dabei zu verdanken, dass Cannabis als Heilmittel ein äußerst geringes Spektrum an Nebenwirkungen aufweist. Selbst in hohen therapeutischen dosen ist also keine schädliche Wirkung auf innere Organe wie Magen, Leber oder Nieren zu erwarten und es ist keine tödliche Dosis bekannt: „es gibt keinen zuverlässigen Hinweis für den Tod eines Menschen durch Marihuana Konsum“ (Dr. med. Franjo Grottenwerken, „Hanf als Medizin“, ebenfalls Pflichtlektüre für hanfinteressierte).

Die Vielfalt
Neben einer sortenspezifischen Mischung aus den mittlerweile über 60 verschiedenen bekannten Cannabinoide enthält das harz vieler hanfarten noch ca. 400 weitere chemische Verbindungen, deren medizinische Wirksamkeit bei weitem noch nicht vollständig erforscht ist. Die Wirkungsmechanismus sind sehr vielschichtig und schon geringe Manipulationen am THC Molekül haben große Änderungen in der Art der Wirkung zur Folge.
Die große Vielfalt an natürlich vorhandenen Variationen eröffnet so ein breites medizinisches forschungs- und Anwendungsspektrum.

Natur oder Chemie?
Auch Forschungen mit (nur über Import aus USA und England erhältlichen) synthetischen wirkstoffpräparaten können die weltweite Vielfalt der natürlichen Variationen niemals ersetzen. Diese Präparate sind außerdem sehr teuer: der Preis 100 Milligramm THC in Form einer Hanf Blüte liegt bei 10 Euro, für kapseln mit derselben wirkstoffmenge synthetischem THC liegt er bei 220 Euro. Viele Patienten berichten, dass das Naturprodukt besser wirke und verträglicher sei.
Doch in den meisten Europäischen Ländern ist die pharmakologische Anwendung von Cannabisprodukten verboten, selbst für schwerkranke gibt es kaum Ausnahmen. Viele Patienten entscheiden sich daher für illegale Selbstmedikation und müssen hierfür meist in Kauf nehmen, gegen Gesetze zu verstoßen und mit Strafverfolgung rechnen. Dabei wurde Hanf noch bis zum Beginn des 20jh in Europa legal als beruhigungs- und Schmerzmittel eingesetzt…

Zukunft
Die Rettung der großartigen Vielfalt der Hanfsorten und die Bewahrung des dieser Vielfalt innewohnenden medizinischen Potenzials für zukünftige Generationen ist eine wichtige Aufgabe im Zeitalter der Hanf-Prohibition.

 

Die Botanik der HanfpflanzeRohstoffpotential und Jack Herers Wette

der amerikanische Pionier in Sachen Rehabilitation des Hanfs und Verfasser des Buchs „die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“ (Verlag: zweitausendeins), Jack Herers, formulierte folgende wette und setzte darauf, dass ihm niemand je das Gegenteil beweisen könne.

Bis heute steht die Wette:
„Wenn wir, um unseren Planeten zu retten und den Treibhauseffekt umzukehren, künftig auf alle fossilen Brennstoffe und petrochemischen Produkte ebenso verzichten wollen wie auf die Abholzung unserer Wälder zur Gewinnung von Papier und landwirtschaftlichen Nutzflächen, dann gibt es nur eine Pflanze, die als nachwachsender Rohstoff in der Lage ist, den größten Teil an Papier, Textilien und Nahrungsmitteln sowie des privaten und industriellen Energie Verbrauchs zu liefern, und die zugleich die Umweltverschmutzung eindämmt, die Böden verbessert und unsere Luft reinigt: es ist eine alte Gefährtin, die dies schon immer für uns getan hat: Cannabis, Hanf, Marihuana.“

Vielseitigkeit der Anwendung
Seit über 10.000 Jahren wird Hanf auf unserem Globus kultiviert. schon immer als Medizin und Nahrungsmittel eingesetzt, gewann seine Verwendung als schnell nachwachsender Rohstoff rasch an Bedeutung. Trotz der massiven Hanf Prohibition des letzten Jahrhunderts stehen uns heute enorm vielseitige Anwendungsmöglichkeiten zur Verfügung, von denen einige hier vorgestellt werden:
die Fasern eignen sich hervorragend für haltbare Stoffe und seile, zur Erzeugung von Energie, als Werkstoff, zur Herstellung von Papier, als Baustoff zur wärme- und Schalldämmung ebenso wie für tragende teile.

Die samen dienen zur Herstellung von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an besonderen ungesättigten Fettsäuren, Kosmetika, Treibstoff, Schmierstoffen oder widerstandsfähigen Farben und Lacken.

Die Blüten eignen sich zur Gewinnung von Heilmitteln, zur Herstellung von aromatischen Tees oder Räucherwerk.

Hoher ertrag
Hanf kann in unseren Breitengraden je nach Standort eine Größe von zwei bis vier Metern erreichen. die wurzeln dringen dabei mehr als einen Meter weit in den Boden ein und lockern ihn auf.
Im Vergleich zum flachs liefert Hanf die 2,5 fache fasermenge, das nassgewicht der gesamtpflanze beträgt 50.000 bis 60.000 kg pro Hektar, bei der Ernte von Saatgut zur Öl Herstellung werden Erträge von 2.000 bis 2.500 kg pro Hektar erreicht, in ausnahmenfällen sogar bis zu 4.000 kg.

Rufmord – Der Leidensweg der hanfpflanze
die industrielle Revolution bereitete dem weltweit betriebenen Hanf Anbau im 19.jahrhundert ein unerwartetes Ende: der Zeitungsverleger Hearst, der Chemie Unternehmer Dupont und der Bankier Mellow schlossen sich mit Harry naslanger zu einem Quartett, das nur ein Ziel verfolgte: die Ausrottung des Hanf Anbaus auf dem ganzen Planeten aus privaten und wirtschaftlichen Interessen. Und sie haben es geschafft, den Hanf aus unserem Zeitalter beinahe vollständig zu verbannen. Kunststoffasern für seile und Segel, Kleidung und am besten alles andere auch auf dieser Welt sollte deren Ansicht nach aus Plastik sein. Auch die wachsende Pharmaindustrie erkannte das enorme Potential der Pflanze schnell, doch noch schneller sahen sie das Risiko für ihre Gewinne: Wer würde horrende Preise für ein Medikament bezahlen das bei ihm im Garten wächst? Da man pflanzen leider nicht patentieren lassen konnte schlossen sie sich also den Ansichten des Quartettes an.
Heute unterliegen Cannabis und Zubereitungen daraus in meisten Ländern Europas einem expliziten verschreibungsverbot – im Gegensatz zu synthetischem THC und im Gebrauch weit gefährlicheren Substanzen wie Amphetaminen, Kokain, Hydromorphon, oder Opium. Suchtbildende und körperschädigende Stoffe wie Alkohol und Nikotin sind im regulären Handel frei erhältlich und werden sogar noch öffentlich beworben.

Die Wende
Seit einiger Zeit gibt es immer lautere, prominentere und vor allem mehr stimmen, die eine Änderung der Gesetzes Lage fordern. Der Rohstoff Hanf wurde wiederentdeckt und wird vielseitig zu einer breiten Produktpalette weiterverarbeitet.

Hoffentlich wird es noch viel mehr….

Von cannabinus

Gebt den Hanf Frei!!!