Wien (awe). Für heftige Reaktionen der Opposition sorgte am Donnerstag ein „Presse“-Interview mit dem Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel. Die Vorwürfe reichen von Schönrederei bis Misswirtschaft.
Dressel hatte gesagt, das die Stadt das Problem mit dem Schwarzhandel von Ersatzdrogen am Karlsplatz „im Griff“ habe. Vor wenigen Jahren gehörten der Szene dort 400 Personen an. Heute seien es 100.
VP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec bezeichnete die Äußerungen als „Schönrederei“ und kritisierte, dass die Drogenhilfe jährlich über 17 Millionen Euro brauche. Gemeinsam mit FP-Gesundheitssprecher David Lasar forderte sie den sofortigen Rücktritt Dressels. Heidi Cammerlander, Sozialsprecherin der Grünen, kritisierte die neuerliche Absage Dressels an Drogen-Konsumräume.
Dressel verteidigt seine Äußerungen, die sich auf objektivierbare Zahlen wie etwa jene der Bürgerbeschwerden bezögen. „Und die sind zurückgegangen.“ Die Höhe der Ausgaben begründet er damit, dass in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Hilfseinrichtungen, insbesondere für Jugendliche, eröffnet worden seien.
Quelle „Die Presse“,