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Parteiprogramme 2.0: Personal oder Porsche? Kiffen oder Kündigungsschutz? Eine prominent besetzte Internet-Soap soll Jungwählern Lust auf Demokratie machen.

 

Eine vierteilige Soap im Internet soll Jungwähler zur Stimmabgabe bei der Bundestagswahl motivieren. Schauspieler wie Patrick Bach, Sophia Thomalla, Raúl Richter oder Nova Meierhenrich zeigen in „Zeit der Entscheidung – Soap Deiner Wahl“ anhand von Jugendproblemen, wie Politik den Alltag beeinflusst. Sie wollen mit der Internet-Serie gegen den Wahlverdruss der 18- bis 24-Jährigen angehen. Die Themen reichen von Cannabis-Legalisierung über Auslandseinsätze der Bundeswehr und das Wahlrecht für Migranten bis hin zu Kündigungsschutz und Mindestlohn.

Der Clou an der Soap: Jede Folge hat fünf mögliche Enden: Je nachdem welche Partei der Zuschauer anklickt, nimmt die Handlung eine andere Wendung. Das erklärte Axel Schüler-Bredt von der Hamburger Agentur Nordpol am Freitag bei den Dreharbeiten in Lünburg. Die Agentur realisiert die Soap zusammen mit der UFA und Studio Hamburg. Die Auswertung der Parteiprogramme und die inhaltlichen Aussagen haben die Macher gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung erarbeitet. „Wir wollen, dass Wählen wieder interessant wird“ sagte Schüler-Bredt.

 

Dreh- und Angelpunkt der Soap ist das Bistro „Terzio“, in dem sich die Wege von zwei Dutzend Charakteren kreuzen. Chef ist dort Rick, der von Patrick Bach gespielt wird. Für Rick geht es in der ersten Folge gleich darum, ob er seinen Porsche behalten kann oder Mitarbeiter entlassen muss. Macht der Zuschauer sein virtuelles Kreuz beispielsweise bei der Linken, bleibt das Terzio-Team komplett und darf sich sogar über mehr Lohn freuen – Rick aber trauert seinem Porsche nach.

    * N24.de-Spezial: Bundestagswahl 2009

„Ich habe auch keinen Spaß daran, dicke Parteiprogramme durchzulesen“, gestand Patrick Bach. Eine Internet-Soap könne einfach viel mehr junge Leute erreichen. „Es geht nicht darum, den Leuten zu sagen, was sie wählen sollen, sondern, dass sie wählen sollen.“ Auch Nova Meierhenrich, in die sich Bach in der Soap verliebt, ist von dem Konzept begeistert: „Ich finde es spannend, jungen Leuten zu zeigen, dass die Wahlentscheidung einen direkten Einfluss auf ihr Leben hat.“ Für „wahnsinnig abstrakt“ hält sie dagegen die Kommunikation der Parteien. Nicht zur Urne zu gehen findet Meierhenrich unverzeihlich: „Jedem, der sagt, er geht nicht wählen, könnte ich ehrlich gesagt links und rechts eine hauen.“

 

(dpa, N24)

Von cannabinus

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