Rund 100 Cannabis-Stauden, die in einem unwegsamen Waldgelände im Innsbrucker Mittelgebirge still und heimlich wachsen – doch wo sind die Züchter? Diese Frage konnte die Polizei viele Wochen lang nicht beantworten. Eine installierte Fotofalle lieferte nun Phantombilder der mutmaßlichen „Hanf-Bauern“.
Ein „Klick“ der geschickt versteckten Mini- Kamera – und schon waren zwei der mutmaßlichen Plantagenbetreiber auf Foto gebannt. Von einem der Verdächtigen gibt es ein gelungenes Bild.
„Es begann damit, dass wir im Juli aus der Bevölkerung einen Hinweis auf die illegale Plantage erhalten haben“, schildert Sachbearbeiter Gerhard Peer von der Polizei Lans. Die Cannabis- Stauden wuchsen in einem unzugänglichen Wald im Bereich Aldrans/Ampass.
Die Polizei versuchte in den folgenden Wochen, die Hintermänner abzupassen. „Für eine ständige Überwachung fehlt allerdings das Personal, also hatten wir keinen Erfolg“, schildert Peer. Die Lösung? Eine technische Überwachung der Plantage musste her.
Staatsanwalt muss Fotofalle genehmigen
Gericht und Staatsanwaltschaft genehmigten auf Antrag der Polizei die Installierung einer Kamera, die Bilder schießt, sobald sich an der Hanf- Plantage etwas bewegt. Für die Ermittler wurde die Zeit knapp, weil die reifen Stauden jederzeit geerntet werden hätten können. Damit wären wohl auch die Plantagenbetreiber für immer verschwunden.
Doch die Fotofalle schnappte rechtzeitig zu, einer der mutmaßlichen Hanf- Bauern ist gut zu erkennen. Er ist 30 bis 40 Jahre alt, Brillenträger und hat dunkle Haare. Ein zweiter Verdächtiger hat längere helle Haare. „Wir hoffen auf Hinweise oder darauf, dass sich die Gesuchten selbst stellen. Das könnte auch strafmildernd sein“, appelliert Ermittler Gerhard Peer.
von Andreas Moser,