Kiffer an Hanfdemo: Veranstalter wird gebüsst
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Die Demonstration «Ja zur Hanfinitiative» vom vergangenen November hat ein juristisches Nachspiel. Der Organisator der Demo, Elia Salomon, der unter dem Namen Elijah als Reggae-Sänger auftritt, hat vom Stadtrichteramt eine Busse in der Gesamthöhe von 580 Franken aufgebrummt bekommen. Grund dafür ist, dass an der Demo entgegen der Auflagen der Polizei gekifft wurde und dass die politischen Reden in musikalischer Form vorgetragen worden sind.
Elijah erhebt Einsprache
Elijah reagierte empört auf die Bussenverfügung. Er habe dagegen bereits Einsprache erhoben und der Stadt Zürich in seinem Schreiben mehr Menschenverstand und Liebe zur Kultur angeraten, sagte er auf Anfrage. Schon vor der Demo habe er den Stadtbehörden erklärt, dass es sich bei den Veranstaltern um Musiker handle und diese ihre Botschaften in Form von Reggae übermitteln müssten. Auch glaubt Elijah nicht, dass sich jemand durch die Musik auf der Strasse gestört gefühlt habe. Die von der Polizei zugestandene Route habe nämlich «durch die abgestelltesten Strassen von ganz Zürich geführt.»
Völlig unverständlich findet Elijah den Vorwurf, er habe zugelassen, dass an der Demo Drogen konsumiert worden seien. «Ich habe ins Mikrofon gesagt, die Polizei wolle nicht, dass während der Demo gekifft wird. Aber ich konnte die Leute ja nicht selber filzen. Es war unvermeidbar dass an einer Hanf-Demo gekifft wird», rechtfertigt er sich.
Elijah sieht die Meinungsäusserungsfreiheit gefährdet, wenn Demonstrationen nur mit Auflagen bewilligt werden, die man nicht einhalten könne. Michael Wirz, Sprecher der Stadtpolizei, hält dem entgegen, am Besammlungsort auf dem Helvetiaplatz sei während einer halben Stunde Musik erlaubt gewesen, nicht aber auf der Demoroute. «Indem auch unterwegs Musiker auftraten, wurde gegen die Bewilligungsauflagen verstossen, Punkt.»