Das massive Bienensterben könne durch Hanf verhindert werden, behauptet der Verein Schweizer Hanf-Freunde. Experten sind skeptisch – planen aber ebenfalls Tests mit Hanf.
Hanf macht Bienen stark! Dies ist das Ergebnis eines Versuchs, den der Verein Schweizer Hanf-Freunde (VSHF) 2009 in der Ostschweiz durchgeführt hat. Er platzierte 24 Honigbienen-Völker an Hanffeldern oder verfütterte ihnen Hanf-Sirup. Die Wirkung des Industriehanfs hat VSHF-Vorstandsmitglied Peter Brunner vollends überzeugt: Nur 10 statt bis zu 50 Prozent der Hanf-Bienen seien im folgenden Winter gestorben, weil der Hanf wie ein Antibiotikum wirke. Und THC-Rückstände finden sich gemäss dem VSHF nicht im Honig. «Er ging ganz normal in den Verkauf», so Brunner. Trotzdem wollen die beteiligten Imker anonym bleiben.
Dass Hanf gegen das Bienensterben helfen könne, schliesst Richard Wyss vom Verein Deutschschweizer und Rätoromanischer Bienenfreunde nicht aus. Er ist aber skeptisch, weil ihm fast täglich neue Wundermittel gegen das Bienensterben angepriesen werden – vom Silberwasser bis zum Abreissen von Natelantennen. Und: «Damit der Hanf-Versuch der VSHF aussagekräftig wäre, müsste er viel grösser angelegt sein.» Das findet auch Bienenforscher Jean Daniel Charrière von der Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux. «Ein seriöser, wissenschaftlicher Beweis, dass Hanf gegen das Bienensterben hilft, fehlt immer noch.» Agroscope führt diesen Sommer aber Labortests gegen die Varroamilbe durch – und untersucht dabei auch die Wirkung von Hanföl.
Quelle: .20min.ch