Hubschrauber entdeckt Cannabis-Feld nahe der B 215 / Petershäger als Plantagenbesitzer

Petershagen/Leese (mt/hn/mie). Nicht nur Obst oder Energieholz wächst plantagenweise im Oehmer Feld bei Leese an der Landesgrenze nahe der vielbefahrenen B 215. Auch Cannabis – der Strauch, aus dem man Marihuana und Hasch macht – gedeiht hier prächtig.

Gedieh muss man sagen, denn am Mittwoch griff die Polizei zur Sense und erntete vorzeitig. Zum Ärger des 27-jährigen „Plantagenbesitzers“ aus Petershagen, den die Polizei wegen seiner „Erkenntnisse auf dem Betäubungsmittelsektor“ (Originalton des Nienburger Polizmitteilung) schon länger kennt. Ihm entging ein allerdings illegaler und strafwürdiger Verdienst von rund 100 000 Euro, schätzt die Polizei den Wert der 15 Kilogranmm Marihuana, die sich aus den rund 400 bis zu 2,50 Meter hohen Cannabispflanzen hätten gewinnen lassen.

„Der große und gelungene Schlag des Polizeikommissariats Stolzenau und der Nienburger Fahndungsgruppe der Polizei gegen die Drogenkriminalität geht auf einen anonymen Hinweis von Ende August zurück“, berichtet Polizeisprecherin Gabriela Mielke. Nach dem Hinweis und dem Einsatz des Polizeihubschraubers stießen die Beamten im Oehmer Feld auf die zwei Cannabisplantagen westlich der Bundesstraße 215.

„Dieser Bereich ist aufgrund des dicht bewachsenen Feucht- und Sumpfgebietes sehr schwer zugänglich, so dass wir die Marihuanaplantage zunächst nicht finden konnten“, erklärt Gerd Lohaus von der Stolzenauer Polizei. Erst nach dem Einsatz des Polizeihubschraubers konnte die Anbaufläche lokalisiert werden. Bei dem Flug wurde eine weitere Plantage, cirka 400 Meter von der ersten entfernt, festgestellt.

Die Ermittler mussten sich durch das unwegsame Gelände regelrecht durchkämpfen, um zu den Feldern zu gelangen. In einem Busch unter einer Plane fand die Polizei einen Trockungsplatz für die Pflanzen. Rund 150 Cannabisstangen waren bereits abgeerntet.

Über mehrere Tage observierten Polizeikräfte das Gebiet. Irgendwann mußte der „Plantagenbesitzer“ ja kommen. Am Mittwoch griffen die Fahnder zu und nahmen einen 27-Jährigen Mann aus Petershagen fest. Die Ermittlungen zu möglichen Mittätern und Abnehmern dauern an.

Die Bereitschaftspolizei Hannover übernahm die Ernte brachte die Pflanzen zur unschädlichen Vernichtung. Freilauft-Anbau ist in unserem Klima selten, Cannabis-Zucht in Garagen und Balkonen ist schon öfter aufgeflogen.

Hanf nicht nur zur Seilherstellung

  • Hanf (Cannabis) zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt, beide Unter-Arten werden vielseitig genutzt: Neben dem Gebrauch als Faserpflanze findet Hanf auch als Heil- und Ölpflanze Verwendung. Dies ist schon seit über zwei Jahrtausenden bekannt. Wie lange die bewusstseinverändernde Wirkung (Droge) dieser Pflanze bekannt ist, weiß man nicht. Im Berliner Nikolaiviertel gibt es ein Hanf-Museum.

 

  • Tetrahydrocannabinol (THC) heißt der Wirkstoff, der das Zentralnervensystem beeinflusst und Bewusstseinsveränderungen hervorruft.

 

  • Er wird aus den getrockneten harzhaltigen weiblichen Blütenstände der Hanfpflanze gewonnen (Marihuana). Auch Haschisch (arabisches Wort für Gras) wird aus den Blüten der Cannabispflanze gewonnen. Dies Harz wird zu Platten oder Blöcken gepresst. Es zählt zu den „sanfteren“ Drogen, bedeutet aber oft den Einstieg in ein suchtabhängiges Leben.

 

  • Nach §29 a Abs. 1 Nr. 1 Betäubungsmittelgesetz wird der Besitz der Drogen bestraft. Der Konsum selber wird im Gesetz nicht erwähnt.

 

Von cannabinus

Gebt den Hanf Frei!!!