Buchstäblich seit „ewigen Zeiten“ wird von Drogenkonsumenten Cannabis benutzt – neue Substanzen haben nur allerdings eine besonders starker Wirkung, auch eine Risikobewertung ist schwierig.
Foto © APCannabis in seiner natürlichen Form
p>Es ist die am häufigsten verwendete Substanz, der Inhaltsstoff THC ist gut bekannt. Schwere akute Zwischenfälle gibt es nicht. Doch jetzt steht die „Szene“ vor einer potenziell gefährlichen Entwicklung: Aus den Drogenlabors kommen zunehmend synthetische Cannabinoide. Sie sind chemisch völlig anders, wirken aber stark auf die passende Rezeptoren im Gehirn. Die Risikobewertung der Substanzen ist schwierig, die Konsumenten könnten ein hohes Risiko eingehen, hieß es jetzt bei der Präsentation des Europäischen Drogenberichtes in Brüssel.
Griffiths: „Die Substanz weist einen vollkommen anderen chemischen Aufbau als Tetrahydrocannabinol (THC, Anm.) auf. Andere solche Substanzen sind beispielsweise CP-47.497 oder HU210. THC ist nur ein partieller Agonist an den Cannabinoid-Rezeptoren. Die neuen synthetischen Stoffe können aber auch ausschließlich dort wirken und einen sehr starken Effekt entfalten. Der Nachweis ist schwierig. Wir haben praktisch keine Daten über die Konsequenzen des Konsums der einzelnen Substanzen und über ihre Toxikologie“.
In vielen Fällen kaufen die Drogenkonsumenten auch unwissentlich synthetische Cannabinoide. Sie erstehen auf dem grauen bis schwarzen Drogenmarkt Pflanzenmischungen als „Raumduft“ etc., enthalten sind dann auch noch solche Substanzen. Vermutet wird, dass viele dieser neuen Drogen aus Indien und China kommen. Findige Chemiker sind hier ständig auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, die am besten noch nicht von der Drogengesetzgebung erfasst, aber hoch potent sind.
Der EMCDDA-Experte: „Im Grunde kann man dann oft nur auf eine Verletzung des Konsumentenschutzrechts verweisen. Es nicht in den verkauften Produkten etwas anderes enthalten, als draufsteht.“ Der Drogenkonsument ersteht „Spice“ – und ist dann „high“ wegen des enthaltenen künstlichen Cannabinoids.
Quelle: Kleinanzeiben.at