Papyrus – Pergament – Chinas Erfindung – der Islam verbreitet das chinesische Papier – Papiermühlen
– Papiermaschinen – die „holzfreie“ Papierindustrie ohne Lignum – schweizer Papierindustrie
Quellen:
— Chronologie des Verbands Schweizerische Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie ZPK, Martin Häberli
— Peter Bichsel; Deutschseminar der Universität Zürich: Sprachenvielfalt im 16. Jh. Reiseberichte; Wintersemester WS 1998/99
— Anke-Usche Clausen und Martin Riedel: Methodisches Arbeitsbuch Band IV: Schöpferisches Gestalten mit Farben mit der dazugehörigen Materialkunde. Für alle Altersstufen. Mellinger-Verlag Stuttgart, 1981
— Webseiten (jeweils angegeben)
3500 v. Chr.
Verwendung von Papyrus als Schreibunterlage in Ägypten
aus den Halmen der Papyrusstaude (Cyperus papyrus) (Clausen / Riedel, S.93).
Papyrus – Papyrusrollen
Papyrusrolle
Papyrus ist ein sehr beständiges, zähes Material. Papyrus besteht aus dem Mark der Papyrus-Schilfpflanze. Das Mark wird mit scharfen Messern in schmalen und langen Streifen herausgeschnitten. Die Streifen werden kreuzweise übereinandergelegt, so dass sich eine blattförmige Fläche ergibt. Durch Hämmern [bzw. Pressen] werden die Streifen aneinandergepresst, und der klebende Blattsaft verbindet die Markblätter automatisch miteinander:
„Der Papyrus, ein Werkstoff höchster Dauerhaftigkeit, bestand aus mti scharfen Messern aus dem Mark der Papyrus-Schilfpflanze geschnittenen schmalen und langen Streifen, die, kreuzweise übereinandergelegt, eine blattförmige Fläche ergaben. Durch Hämmern wurden die Streifen infolge der klebenden Wirkung des dabei austretenden Saftes miteinander zu einem Blatt vereinigt .. die Abmessungen des Schreibblattes waren durch die Länge der Streifen gegeben. Man klebte später Blatt an Blatt und schuf auf diese Weise jene Papyrusrollen, die ‚Papyri‘, aus denen die Bücherei des Altertums bestanden.“ (Clausen / Riedel, S.91)
oder es wurde klebriges Wasser hinzugegeben [?]:
„Die von der Haut befreiten Halme wurden [mehrer Tage] gewässert, flach geklopft, [in gleichmässige, dünne Streifen geschnitten] und [diese Streifen] dicht nebeneinander gelegt, hierauf mit klebrigem Wasser befeuchtet. Dann legte man eine ähnliche Lage sich berührender Halme quer darauf und presste beide Lagen fest zusammen. Mehrere solcher Bogen wurden zu Rollen zusammengeleimt.“ (Clausen / Riedel, S.93)
Papyrusfabriken
Papyrusfabriken in Alexandrien versorgen Griechenland und Rom. Die Papyrusstauden wachsen bis heute am oberen Nil nördlich von Chartum (Clausen / Riedel, S.93).
Die Papyrusblätter setzten sich weltweit als Schreibunerlage durch, denn sie waren gegenüber Tonplatten oder Hölzern leicht, stark, dünn, dauerhaft, und leicht zu transportieren. Das Rezept zur Papyrusproduktion war Staatsgeheimnis und so konnte Ägypten lange ein Monopol auf die Papyrusproduktion behalten. Der Papyrus wurde normalerweise nur auf der Seite beschrieben, wo die Fasern horizontal verlaufen (recto). Auf die andere Seite mit den senkrecht verlaufenden Fasern (verso) wurde nur ausnahmsweise geschrieben, oder zumindest viel später, um alte Papier zu gebrauchen. Es wird angenommen, dass Papyruspapiere immer zuerst auf der Recto-Seite beschrieben wurden und erst viel später auf der Verso-Seite. [2]
Ebers-Papyrus (Ausschnitt) in Hieroglyphen mit Heilrezepten
Dieses Papyrus wurde in den 1870-er Jahren in Ägypten entdeckt und ist nach dem Entdecker Georg Ebers (1837-1898) benannt. Das Ebers-Papyrus (Leipzig 1875) enthält einen Hieroglyphentext mit über 700 Heilrezpepten. Der Ausschnitt zeigt ein
Ebers-Papyrus (Ausschnitt) in Hieroglyphen mit Heilrezepten Dieses Papyrus wurde in den 1870-er Jahren in Ägypten entdeckt und ist nach dem Entdecker Georg Ebers (1837-1898) benannt. Das Ebers-Papyrus (Leipzig 1875) enthält einen Hieroglyphentext mit über 700 Heilrezpepten. Der Ausschnitt zeigt ein Rezept eines Asthma-Heilmittels, eine Mischung von Kräutern, die auf einem Stein erhitzt werden müssen, und der Asthma-Kranke muss die Dämpfe einatmen. [3]
Rind-Papyrus mit Mathematik aus dem alten Ägypten
Das Rhind-Papyrus ist nach dem schottischen Ägypten-Forscher A. Henry Rhind benannt, der das Papyrus im Jahre 1858 in Luxor erwarb. Es ist ca. 6 Meter lang und 33 cm breit und ist um 1650 v. Chr. vom Schreiber Ahmes verfasst worden. Ahmes kopierte dabei ein Dokument, das schon 200 Jahre alt war. Das Rhind-Papyrus beschreibt 87 mathematische Aufgaben mit Multiplikationen, Divisionen, Aufteilungen, Schätzungen, Flächenberechnungen und Volumenberechnungen, Folgen u.a. Das Rhind-Papyrus befindet sich heute im British Museum in London. [4]
Papyruskultur in Ägypten
Andere Produkte aus Papyrus
Aus Papyrus wurde aber nicht nur Papier gemacht, sondern auch Seile und Körbe wurden aus Papyrus hergestellt. Die Wurzeln des Papyrus wurden als Brennstoff genutzt, und aus dem getrockneten Papyrus konnte man Matten, Matratzen, Kisten, Tische und Sandalen herstellen [Handwerk des Flechtens]. [Papyrus war also ein Material auch für die Korbflechterei]. [2]
Mit solchen Booten war die Atlantiküberquerung bereits zu Zeiten des Alten Ägyptens möglich. Forscher Heyerdahl beweist nebenbei auch, dass die Sternbilder die verschiedenen üblichen Schiffsrouten des Altertums sind, und die Atlantiküberquerung kommt darin vor. [5]
Mit solchen Booten war die Atlantiküberquerung bereits zu Zeiten des Alten Ä
Wahrscheinlich wird hier der mythische Kampf gegen Horus und Seth dargestellt. Tutanchamun schleudert als Horus seine Harpune gegen den bösen Seth, den man sich in seiner Gestalt als Nilpferd dazudenken muss.
[6]
Amulette aus Papyrus – Szepter in Papyrusform
Amulette, die Papyruspflanzen darstellten, wurden um den Hals getragen. Papyrusdarstellungen auf Amuletten stellten die Kraft der Verjüngung dar, oder der Wiedergeburt oder erneuertes Leben. Eine andere Art Amulett waren Schriftstücke aus Papyrus, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden. Gottheiten wurden mit einem Szepter in Form von Papyruspflanzen dargestellt, mit einem langen, dünnen Schaft und zuoberst mit einer Dolde. [7]
Gott Bastet hält ein Papyrusszepter; aus: G. Wilkinson: The Manners and Customs of the ancient Egyptians. London 1878. Der ausgewachsene Papyrus ist normalerweise doppelt so gross wie ein Mensch.
Medizinische Heilmittel aus Papyrus
Papyrus wurde gemäss den gefundenen Dokumenten (Ebers-Papyrus, Edwin Smith-Papyrus) auch für medizinische Zwecke verwendet. Getrockneter Papyrus wurde angewandt, um Fisteln zu behandeln, und als Hilfe Abszesse zu öffnen. Gebrannte Papyrusasche war ein ätzendes Heilmittel. Gemäss Dioscorides (78 A.D.) schrieb, dass die Asche das Ausbreiten von Mundgeschwüren stoppt. Die Asche wurde aich bei Augenkrankheiten angewandt. Die Mischung von Asche mit Wein war ein Schlafmittel. Die Papyruspflanze war zusammen mit Wasser als Mittel gegen Hautschwielen bekannt. [7]
Papyrus in Kochrezepten
Herodot erwähnt die Sammlung von Papyrus und die Herrichtung der Wurzeln als Speise. Die mit Speisestärke gefüllten Wurzelstöcke wurden wurden roh oder gegrillt gegessen und schmeckten sogar noch besser, wenn sie in einem roten, heissen Ofen gebacken wurden. Der griechische Botaniker Theophrastus (ca. 370-288 v.Chr.) bezeugte, Papyrus sei eine der besten Speisen. Die Ägypter kauten Papyrus roh, schluckten den Saft und spuckten die Reste aus. Der römische Historiker Diodorus von Sizilien schrieb ca. 60-30 v.Chr., dass Kinder Eintopfgerichte bekamen mit rohen, gegrillten, gekochten, oder gebackenen Papyrusstängeln bekamen. Plinius der Ältere berichtet, dass die Papyruswurzel eine Bauernspeise war. Er berichtet auch, dass Papyrus als Kaugummi benutzt wurde, roh oder gekocht. [7]
Papyrusdolden und Papyrusstäbe in Riten im Alten Ägypten
Grabbilder stellen regelmässig Papyrusdolden Element bei ägyptischen Festriten und Begräbnissen dar. Gäste halten die Papyrusdolden bei Festen in ihren Händen, oder betende Personen halten sie in den Händen während religiöser Zeremonien. Sklaven tragen Papyrusstäbe als gebräuchliche Opfergabe an die Götter. Papyrus war auf dem Altar und im Tempel eine wertvolle Opfergabe. [7]
Papyruselemente in Gräbern und Tempeln
Die Papyrusdolden sind auch Ornament an Wänden und an Bildern etc. Auf vielen Grabmalereien sind Papyrusernten abgebildet, wo Papyrusbündel geschnürt werden. Die langen Stängel mit ihren Dolden oben drauf waren eine ideale Dekoration für die Tempel und Gräber. Und die Papyrusfasern wurden auch benutzt, um andere Blumen zu befestigen. Das Papyrusmark wurde geschnitzt und künstlerische Blumen dargestellt. Säulen wurden ebenfalls in Form von Papyrus dargestellt. Die Architektur hatte ihre eigene Papyrussäule geschaffen. [7]
2700 v. Chr.
Älteste Funde von beschriebenem Pergament (Ägypten)
Pergament
Pergamente werden aus Häuten junger Ziegen und Lämmer gewonnen. Die beste Qualität ergibt sich bei der Verwendung der Häute ungeborener Ziegen und Lämmer. Pergamente wurde gebraucht, weil die Papyrusproduktion die Nachfrage nicht decken konnte. Pergament hat ausserdem eine günstigere, glattere Oberfläche als das Papyrus. Es wird weiterhin mit Pinsel oder Feder geschrieben (Clausen / Riedel, S.91).
180-50 v. Chr.
China: Früheste Papierfunde
Funde aus der frühen Han-Periode an verschiedenen Orten in China dokumentieren den Gebrauch von Papier.
105 v. Chr.
Papiererfindung in China und Verbreitung von China aus
Tsai Lun aus Gue Yang in der Provinz Hunan berichtet dem Kaiser von China Ho Ti über seine Erfindung des Papiers. Er stellte dieses aus Baumrinde, Hanf, Lumpen und Fischnetzen her (Häberli).
oder: „Die eigentliche Erfindung des Papiers wird traditionell dem Chinesen und kaiserlichen Beamten T’sai Lun zugeschrieben, der um 105 nach Chr. aus Textilabfällen und Bast vom Maulbeerbaum das erste Papier gefertigt haben soll.“
Tsai Lun, Portrait auf einer chinesischen Tuschzeichnung Papierschöpfen in China, Tuschezeichnung
Aus dem Rindenbast (innere Rinde) verschiedener Bäume oder aus Reisstroh wird ein mit viel Wasser aufgeschlämmter Faserbrei gewonnen. Durch das Eintauchen engmaschiger Baumbussiebe wird dann Papier „geschöpft“. Der grösste Teil des Verdünnungswassers tropft durch die Maschen des kräftig geschüttelten Siebes ab. Der verbleibende, gleichmässig dicke Faserfilz wird als nasses Blatt
— auf porösem Stein getrocknet
— dann an Stricken aufgehängt und an der Luft und an der sonne fertiggetrocknet
— dann wird das Papier in klebrigen Pflanzensäften getränkt, um die Oberfläche des Papiers zu verdichten und so weit wasserdicht zu machen, so dass Pinselschrift darauf nicht ausläuft (Clausen / Riedel S.93).
Der Zusatz von Leinenlumpen und Baumwolllumpen (klein geschnittene, abgenutzte Kleider) wird lange vorbereitet: Die kleinen Leinen- und Baumwollfetzen werden feucht an warmen Orten gelagert, so dass die Fasern eine Art Gährung durchmachen und geschmeidiger werden. Papier allein aus Lumpen ist auch möglich: Man stampft die „gefaulten“ Lumpen mit Wasser zu Faserbreit, aus dem man nach entsprechender Verdünnung Papierblätter schöpft (Clausen / Riedel, S.93).
Papierfabriken in China bestehen aus einfachen Hütten mit Holzbottichen. Alles ist Handarbeit chinesischer Mädchen [die billiger bezahlt sind als Buben]. Sie waschen den gelblichen Holzbrei, den sie in Baumwolltüchern durchs Wasser schwenken (Clausen / Riedel S.94).
1. – 14. Jh.
Die Papiermacherkunst wird überliefert und fasst Fuss in Japan, im Mittleren Osten, in Ägypten und ab dem 11. Jahrhundert in Spanien und Italien. Alle Papiere werden aus Hanf, Flachs, Baumwolle (Hadern), Chinaschilf und generell aus Stoffresten hergestellt (handgeschöpft) (Häberli).
610
Einführung der Papiermacherei in Japan
Papierkultur in Asien
[Aus Papier werden in Asien auch andere Gegenstände hergestellt wie Fächer, Lampen etc.].
Rote Papierlampe aus Japan Weisse Papierlampe mit Muster aus China Papierfächer mit Drachen aus China Papierfächer mit Landkarte aus China
Schränke oder Schachteln werden bis heute mit bedrucktem Papier ausgekleidet. [8]
In Japan wird die Kunst des Papierfaltens (Papierfaltkunst „Origami“) entwickelt, um Spielzeuge oder nütliche Gegenstände herzustellen. [9]
Papierfaltkunst „Origami“: Schiff mit Faltanleitung Papierfaltkunst „Origami“: Schiff Papierfaltkunst „Origami“: Fliegender Schwan
751
Die Araber erlangen durch Chinesische Kriegsgefangene Kenntnis von der Kunst des Papiermachens
„In der Mitte des 8. Jahrhunderts führten die Chinesen mit den Arabern Krieg und wurden im Gebiet von Turkestan entscheidend geschlagen. Unter den chinesischen Kriegsgefangenen befanden sich auch Papiermacher. So kam die Kunst des Papierschöpfens zu den Arabern.“
Der Islam vernichtet die Papyrusbibliotheken der griechischen und römischen Kultur und führt die Papierherstellung aus China ein. Im arabischen Raum fehlen aber die Pflanzen, die in China zur Papierherstellung dienen. Man ergänzt durch mehr Leinenlumpen und Baumwolllumpen (Clausen / Riedel, S.93). Der Gährungsprozess wird durch ein neues rascheres Kochen mit Alkalien beschleunigt (Clausen / Riedel, S.93-94).
Verbreitung der Papierherstellung im gesamten muslimischen Raum
(Bichsel)
[Die arabische Kultur benutzt das Papier aber nur zum Schreiben. Die Papiergegenstände aus Asien werden nicht übernommen].
794
Errichtung von Papiermühlen in Bagdad
10. Jh.
Ägypten: Das chinesische Papier löst das Papyruspapier ab
Die Papyrusproduktion wird in Ägypten aufgegeben, da sich das chinesische Papier durchsetzt wegen höherer Dauerhaftigkeit und leichterer Produktionsmethode, die überall möglich ist. Das Wissen um die alte Papyrusproduktion geht verloren. [2]
1109
Italien: Ältestes Dokument aus Papier (Archiv Palermo)
1110
Papierherstellung in Marokko
1144
Erste Papiermühle in Spanien erwähnt (Xativa / San Felipe bei Valencia) (SP)
Auf den Eroberungsstreifzügen durch Nordafrika und Spanien brachten die Araber das Papiermachen auch in das südliche Europa. Die Papiermühle von Xativa bei Valencia ist die älteste, europäische, dokumentarisch nachweisbare Papiermühle in Europa.
1268
Papierherstellung in Italien (Fabriano) bezeugt
1270
Erstes Leinen- und Hanfpapier in Frankreich bezeugt
1282
Ältestes Wasserzeichen bezeugt
1294
Einführung der tierischen Leimung in Fabriano bei Ancona (Italien)
[in Mittelitalien zwischen Bologna und Rom]
ab 14. Jh.
Verbreitung der Papierherstellung von Spanien aus in Europa – italienische Erfindung der „Papiermühle“ mit Mühlrad
Papier ist von Arabien bis Spanien verbreitet und wird von Spanien aus in ganz Europa verbreitet. In Italien wird die Wasserstampfe und die Leimung erfunden, ebenso das Wasserzeichen (Bichsel).
Die italienischen Papiermacher verwendeten erstmals zum Zerfasern der Hadern durch Wasserkraft bewegte, mehr hämmerige Stampfwerke, die durch ein grosses Wasserrad (Mühlrad) angetrieben wurde; dadurch bürgerte sich der Namen Papiermühle (Papermill) ein.
Standard bei der Papierherstellung: Fasern von Nadelhölzern und Zutaten – Siebherstellung
Bei der Papierherstellung bildet sich ein Standard heraus. Es werden in der Hauptsache Fasern der Nadelhölzer und verwendet, die auch Lignin enthalten, das als „Kittstoff“ dient, gleichzeitig aber auch das Papier vergilben lässt. Die Fasern und das Lignum werden zu einem Brei aufgelöst, und der Brei wird zur „Fibrillierung“ einer „Mahlung“ unterzogen. Der Brei kommt auf ein Sieb, gepresst, und das Papier dann zum Trocknen gelegt. Die Papierchemie macht in der Folge Anstrengungen, das Lignin zu ersetzen, so dass das Papier weniger vergilbt (Clausen / Riedel, S.91).
Die Siebherstellung bringt es mit sich, dass eine Seite des Papiers das Muster des Siebes hat. Das Papier hat also eine Oberseite und eine Siebseite. Im Sieb sind jeweils die Siegel angebracht, die im Papier auf der rauhen Blattunterseite (Siebseite, Widerdruckseite) dann auch erkennbar sind. Die Blattoberseite (Schondruckseite) ist glatt, aber nie ganz eben (Clausen / Riedel, S.92).
1326
Jan der Turs von Rauhenegg gründet in Leesdorf bei Baden [südlich von Wien] eine Papiermühle
1348
Papiermühle in Troyes
1354
Papiermühle in Essones bei Paris
1390/91
Gründung der ersten Papiermühle in Deutschland in Nürnberg unter Ulman Stromer
Im Jahr 1390 / 91 gründet
Ulman Stromer in der Gleissmühle in
Nürnberg die erste Papiermühle in Deutschland.
(Häberli)
15. / 16. Jh.
Überall in Europa entstehen Papiermühlen. Papier wird zu dieser Zeit hauptsächlich von Goldschmieden und Apothekern (!) vertrieben, weil es so wertvoll ist (Häberli).
1411
Im Jahr 1411 entsteht in
Marly, heutiger Kanton
Freiburg, die erste Papiermühle der Schweiz
(Häberli)
1428
NL: Erste Papiermühle in Gennep
Im Jahr 1428 erteilt Herzog
Adolf von Cleve dem Kaufmann
Wilhelm Boye in
Nijmegen, das Recht zur Erbauung einer Papiermühle in
Gennep. Es handelt sich um die erste Papiermühle in den Niederlanden.
(Häberli)
1432
Erste Papiermühle auf dem Gebiet der heutigen Schweiz in Belfaux (Marly) bei Freiburg
[Es scheinen für Marly 1411 oder 1432 zu existieren].
1440
Papiermühle vor dem Riehentor in Basel (CH)
Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg
1436 bis 1444 unternimmt
Gutenberg verschiedene Druckversuche in Strassburg. 1444/46 macht der Goldschmied
Prokop Waldvogel aus
Prag, Bürger von Luzern, in
Avignon Druckversuche. 1450 schliesst Gutenberg mit dem Mainzer Bürger
Fust einen Vertrag zur Herstellung einer gedruckten Bibel ab (Häberli).
[Gemäss neuester Forschung hatte Gutenberg viele Vorläufer und Gutenberg ist somit nicht der Erfinder des Buchdrucks, sondern er setzt die verschiedenen Erfindungen so zusammen, dass sie den Buchdruck ergeben].
Johannes Gutenberg
Gutenbergpresse Johann Gutenberg, Portrait und Statue Schriftsatz von Gutenberg Gutenberg, Druckwerkstatt
1446
Erstes Werk im Buchdruck (bewegliche Lettern und Handpresse) durch Johannes Gensfleisch zum Gutenberg
1448
Papiermühle zu St. Alban in Basel
Papiermühle Basel im St. Alban-Tal („Dalbeloch“)
1460
Papiermühle zu Thal und in Worblaufen, in der Nähe von Bern
1469
Papiermühle an der Traisen bei St. Pölten
1472
Papiermühle auf dem Wert in Zürich
1477
Papiermühle in Serrieres bei Neuenburg
1490
Erste Papiermühle in England
1495
Im Jahr wird John Tate der Jüngere aus Hertfordshire als erster Besitzer einer englischen Papiermühle erwähnt.
(Häberli)
1498
Papiermühle in Wiener Neustadt
1517
Papiermühle bei Graz
1520
Papiermühle in Braunau am Inn
Die Verfeinerung von Zellstoffen
1680
In Holland werden erstmals Malgeschirre zur Verfeinerung des Faserstoffs (sog. Holländer) verwendet.
(Häberli)
1684
Im Jahr 1684 beschäftigt Edward Lloyd sich mit dem Versuch, Papier aus Asbest herzustellen.
(Häberli)
1690
Erste Papiermühle in Nord-„Amerika“ bei Germantown (Pennsilvania) errichtet
1698
Papierherstellung in Norwegen
um 1700 ca. ?
James Bruce, Portrait
Tintenfestes Papier durch tierische Leimlösung
Die Papierchemie entdeckt, dass Papier durch Tauchen in tierische Leimlösungen tintenfest gemacht werden kann (Clausen / Riedel, S.94)
18. Jh.
Papyrus-Revival: Erste Forschung des schottischen Forschers James Bruce im Sudan mit Papyruspflanzen
[2]
Beobachtung von Wespen: Papier aus Pflanzenfasern von Holz
1719
Papierforschung mit Wespennestern
René Antoine Réaumur, Portrait
Im Jahr 1719 macht der französische Forscher und Zoologe René Antoine Réaumur darauf aufmerksam, dass Wespen ihre Nester aus einer papierähnlichen Substanz auf der Basis von Holz herstellen:
(Häberli)
1720
Franz Ernst Brückmann, Portrait
Deutschland: Erfindung des mechanischen Hadernschneiders
[2]
1727
Brückmann spricht von Asbestpapier
Im Jahr 1727 veröffentlicht Franz Ernst Brückmann, Arzt und Naturforscher aus Braunschweig seine „Historia naturalis“, in der er vom Asbestpapier spricht. Vier Exemplare des Werkes sind auf Asbestpapier gedruckt.
(Häberli)
1765
Schäffer: Papier aus pflanzlichen Stoffen
Jacob Christian Schäffer, Geistlicher und Botaniker in Regensburg, veröffentlicht sein erstes Werk über die Herstellung von Papier aus pflanzlichen Stoffen (Häberli).
Jacob Christian Schäffer, Portrait
Justus Claproth, Portrait
1774
Erfindung der Produktion von Altpapier
1774 legt Justus Claproth mit seiner Schrift „Eine Erfindung, aus gedrucktem Papier wiederum neues Papier zu machen“ die Grundlagen für die Altpapierverwertung (Häberli).
1774
Entdeckung des Chlors als Bleichmittel
[2]
Die Erfindung der Papierschöpfmaschine: Papier am Laufband – Leimmangel
1798
Frankreich: Erfindung der Langsiebpapiermaschine (Nicolas-Louis Robert)
[2]
1799
Patentierung der Langsiebpapiermaschine
[2]
1799
Die vorbereitenden Erfindungen und die erste Papiermaschine
Im Jahr 1799 stellt Louis Nicolas Robert (geb. 1761 in Paris) in der Papierfabrik Diderot in Essonnes die erste Maschine zur Herstellung langer Papierbahnen her. Das Fabrikationsprinzip ist simpel: Aus einer Wanne, welche mit der Papiermasse gefüllt ist, wird durch ein Rundsieb aus Metallfäden die Papiermasse abgenommen. Das Papier kann bereits auf dem löchrigen Sieb teilweise entwässert werden. Das Endlosblatt wird dann an einen Presszylinder übergeben (Häberli).
Das System produziert in der Folge eine hohe Nachfrage nach Leim und einen allgemeinen Leimmangel (Bichsel).
Louis Nicolas Roberts Langsiebpapiermaschine Louis Nicolas Roberts
1800
Im Jahr 1800 verkauft Louis Robert seine patentierte Erfindung einer Papiermaschine dem berühmten Buchdrucker
Didot in Paris (Häberli).
1803 – 06
Donkins erste Papiermaschine
Bryan Donkin, Portrait
Didot und sein englischer Schwager
John Gamble erhalten zusätzlich ein englisches Patent und treten ihre Rechte an die beiden Londoner Papierhändler Henry und Sealy Fourdrinier ab. Die englische Maschinenfabrik Hall in Dartford, Kent, baut unter Anleitung von Bryan Donkin die ersten Papiermaschinen (Häberli).
Erfindung des Trockenzylinders
1821
T.B. Crompton aus Manchester erfindet den Trockenzylinder mit Filz und eine Querschneidevorrichtung für Papier (Häberli).
Die Papiermaschine mit Trockenzylinder
Papiermaschinen legen den Faserbrei auf ein rollendes Gitterband auf. Der Papierbrei wird an saugenden Walzen gepresst und Schritt für Schritt wird so dem Brei die Feuchtigkeit entzogen: „Der auf dem wandernden Sieb so transportierte Papierbrei gibt dabei – (an saugende Walzen usw.) Schritt für Schritt seine Feuchtigkeit ab. Die Fasern, die an sich das Bestreben haben, sich in der Laufrichtung des Siebes zu lagern, werden durch ein seitliches Schütteln des Siebes mehr oder weniger miteinander verfilzt.“ Am Ende kommt die Gautschpresse und der Papierbrei ist zu einer endlosen Papierbahn geworden. Die Papierbahn wird um viele dampfbeheizte Trockenzylineder herumgeführt, und am Ende wird das nun trockene Papier auf Rollen aufgerollt (Clausen / Riedel, S.91)
Die Papiere quellen je nach Längsorientierung der Fasern unterschiedlich. Somit wird die Ermittlung der Faserrichtung bei Formatpapieren durch verschiedene Faserproben für deren Verarbeitung von grundlegender Bedeutung:
— Streifenprobe (überwiegende Lagerung der Fasern in Laufrichtung)
— Fingernagelprobe
— Probe durch einseitiges Anfeuchten (Fasern quellen stärker in Längsrichtung)
— Einreissprobe (Probe durch Feuchten zweier Kanten)
— Falzprobe (glattes oder welliges Falzen)
— Rillprobe (lange Seite zur Länsrichtung
— Ritzprobe (Längsseite quer zur Laufrichtung der Fasern) (Clausen / Riedel, S.92).
ab 1821
Rohstoffprobleme bei der rasch wachsenden Papierproduktion
Die Einzelheiten:
— der Papierbedarf wächst viel schneller als die Bevölkerungszahl
— die Unterwäsche aus Baumwolle setzt sich gegen die Unterwäsche aus Leinen durch, so dass Leinenlumpen knapp .
So wird laufend weiter geforscht, wie andere Rohstoffe zur Papierherstellung genutzt werden können. Es werden Versuche gemacht, neue Papiere herzustellen. Dr. Jakob Christian Schäffer unternimmt Versuche der Papierherstellung
— aus Rinde, aus Blättern und Nadeln verschiedener Holzarten
— aus Gras, Moos, Torf
— aus Sägespänen
— aus Wespennestern etc.
Der Weber und Mechaniker I.G. Keller zu Krippen in Sachsen unternimmt – von Schäffer unbeeinflusst – Versuche der Papierherstellung mit einem Holzschleifer. Er entwickelt die Kunst, aus dem Stamm weicher hölzer durch nasses Schleifen an einem Schleifstein Papierstoff zu gewinnen (Clausen / Riedel S.94).
1836
Erste Papiermaschine in der Schweiz an der Siehl
Im Jahr 1836 kauft die Zürcher Mechanische Papierfabrik an der Sihl die erste Papiermaschine von der englischen Maschinenfabrik Bryan Donkin & Co. (Häberli)
1841
Papiermaschinen von Escher Wyss
Im Jahr 1841 baut die Maschinenfabrik Escher Wyss Papiermaschinen und sucht einen geeigneten Standort in der Schweiz (Häberli).
1843/44
Schleifstein, Holz und Wasser: Holzbrei
Friedrich Gottlob Keller, Portrait
1843/44 gelingt es dem sächsischen Webermeister Friedrich Gottlob Keller aus Hainichen, mit Hilfe eines Schleifsteins unter Zusatz von Wasser, aus Holz einen Brei herzustellen, der zur Papierherstellung geeignet ist (Holzschliff) (Häberli).
1854
Stroh, Natronlauge, Dampfdruck: Natronlauge
1854 gelingt es dem Franzosen M.A.C. Mellier aus Paris, Stroh mittels Natronlauge und unter Dampfdruck aufzuschlüsseln und Zellstoff zu gewinnen (Häberli).
1859-62
Papierfabrik Biberist
1859-62 erhält Escher Wyss von der Regierung des Kantons Solothurn die Konzession für den Bau des Emme-Kanals in Biberist. 1862 wird die Papierfabrik Biberist gegründet, welche 1865 mit zwei Papiermaschinen den Betrieb aufnimmt (Häberli).
1863
Im Jahr 1863 meldet B.C. Tilgham das Patent für die Zellstoffherstellung mit Kalziumbisulfit an (Häberli).
1872
Holz und Magnesiumbisulfit als Kochsäure: Sulfitzellstoff – Zellulose
1872 gelingt es dem schwedischen Ingenieur C.D.Ekman aus Bergvik unter Verwendung von Magnesiumbisulfit als Kochsäure Sulfitzellstoff aus Holz herzustellen. Der Chemiker Alexander Mitscherlich aus Münden entwickelt das Kalziumbisulfitverfahren. Unter Druck und durch Kochen werden die Inkrusten des Holzes (Lignin und Hemicellulosen) aufgelöst und die Zellulosefasern freigelegt (Häberli).
Weniger Vergilbung: Die Papierchemie kann die Ligninbestandteile herauslösen – „holzfreies“ Papier
Die Papiere werden ausschliesslich aus Holzzellulose hergestellt. Es sind holzschlifffreie Papiere, die keinerlei „verholzte Bestandteile“ mehr aufweisen (Clausen / Riedel, S.91).
1881
Im Jahr 1881 stellt die schweizerische Holzstoff-Fabrik Attisholz den ersten Versuchskocher für die Zellstoffherstellung auf (Häberli).
1884
Im Jahr 1884 entwickelt der Ingenieur C.F. Dahl mittels Natriumsulfat das Verfahren zur Herstellung von Sulfatzellstoff (Häberli).
1888
Gebleichter Zellstoff
Ab 1888 wird in Attisholz industriell gebleichter Zellstoff produziert (Häberli).
1899
Gründung des Vereins der Schweizerischen Papier- und Papierstoff-Fabrikanten
(Häberli)
1902
Zollschutz für schweizer Papier
1902 wird der Schweizer Papierindustrie mit der Revision des Zollgesetzes der langersehnte Einfuhrschutz gewährt (Häberli).
1908
Kartellbildung in der schweizer Papierindustrie
1908 wird mit den allgemeinen Verkaufsbedingungen schweizerischer Papierfabriken und der gleichzeitigen Festlegung von Minimalpreisen der Grundstein für das lange Jahre haltende Kartell gelegt (Häberli).
20. Jh.
Es etablieren sich 3 Hauptarten von Papier
a) Haderpapiere
aus 100 % Hadern, d.h. aus Leinen- oder Baumwolllumpen (auch Ramiefasern). Es sind teurste Feinpapiere
b) „Holzfreie“ Papiere / holzschlifffreie Papiere / Papiere ohne verholzte Fasern
aus ungebleichten oder gebleichten Zellstoffen oder aus Mischung von Holzzellstoffen oder mit Hadern
c) „Holzhaltige“ Papiere / holzschliffhaltige Papiere mit verholzten Fasern
Die Aufnahme der Druckfarben wird erleichtert, die Undurchsichtigkeit wird erhöht (Clausen / Riedel, S.92).
1915
Schweiz: Verknappung der Rohstoffe für Papier
Der 1. Weltkrieg hat eine Verknappung der Rohstoffe zur Folge, insbesondere Holz wird primär zur Energiegewinnung eingesetzt. Es wird deshalb die HESPA, Holzeinkaufsstelle schweizerischer Papier- und Papierstoff-Fabrikaten gegründet (Häberli).
1915
Erfindung des Rundschneiders
1915 baut die englische Maschinenfabrik Walmsley Ltd. aus Bury den Rundschneider, der eine bedeutende Steigerung der Papierherstellung erlaubt (Häberli).
1917
Schweiz: Staatliche Papierzuteilung
Im Jahr 1917 wird die ganze Papierversorgung der Kontrolle des Bundes unterstellt. Es werden maximal zulässige Höchstpreise für die Papiersorten festgelegt und es besteht ein Lieferzwang an bestimmte Abnehmer (Häberli).
1918
Schweiz: Gründung der EIKA
wird die EIKA, Einkaufsstelle der papierverarbeitenden Industrien der Schweiz, eine Organisation der Abnehmer (Verleger, Drucker) gegründet. Gleichzeitig erwirbt die EIKA die Papierfabriken Zwingen und Netstal (Häberli).
1919
Schweiz: Gründung der PAPYRUS
Als Gegenreaktion zur Outsidergruppe EIKA gründen die Verbandsmitglieder [des Verbands Schweizerische Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie ZPK] die PAPYRUS, Verkaufsstelle schweizerischer Papierfabriken. Über Jahrzehnte erfolgt der Verkauf praktisch aller Papierfabriken über die PAPYRUS (Häberli).
ab 1929
Als Folge der Wirtschaftskrise gerät die schweizer Papierindustrie in eine Absatzkrise. 1932 verfügt der Bundesrat bei gewissen Tarifpositionen Importbeschränkungen (Häberli).
1936
Schweiz: Der Schweizer Franken wird abgewertet, was zusätzliche Erleichterungen im Papierexport verschafft (Häberli).
1939-1945
Die schweizer Papierindustrie im Zweiten Weltkrieg
Am 7. Oktober 1939 wird im Rahmen der kriegswirtschaftlichen Massnahmen das Schweizerische Papiersyndikat gegründet. Im Syndikat sind Hersteller und Verarbeiter paritätisch vertreten. Die Genossenschaft kümmert sich um die Beschaffung der Roh- und Hilfsstoffe, koordiniert die Produktion, legt die Preise fest und verteilt die Papierkontigente. Präsident des Syndikates ist unter anderen Ernst Rietmann, Direktor der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) (Häberli).
Papierkultur in Europa
ab 1950
Schweiz: Aufschwung der Papierindustrie
Die schweizer Papierindustrie profitiert vom Aufschwung und steigert Schritt für Schritt ihre Produktion. Sie fürchtet allerdings den wachsenden Importdruck und setzt sich gegen die Freihandelsverträge im Rahmen der EFTA zur Wehr – erfolglos. Die Liberalisierung hat einen Investitions- und Produktivitätsschub zur Folge (Häberli).
1962
Papyrus-Revival in Ägypten unter dem Ingenieur Dr. Hassan Ragab
Dr. Hassan Ragab mit Papyrus, 1995 ca.
Nach langen Forschungen an Papyruspflanzen mit grossen Papyrusplantagen etc.
gelingt Ragab die neue Herstellung von Papyrus, so dass die Papyrusherstellung wieder Teil der ägyptischen Kultur wird. In der Folgezeit etablieren sich Zentren der Papyrusproduktion in Ägypten und auf Sizilien. [2]
1968
Papyrus-Revival: Dr. Hassan Ragab eröffnet ein Papyrus-Institut
genannt Hassan Ragab Papyrus Institute, auch einfach Papyrus-Museum gennant, am Westufer des Nil in Kairo. [2]
In der Folgezeit publiziert Dr. Hassan Ragab neue grundlegende Literatur über die Papyrusherstellung, z.B. das Buch „Der Papyrus“ („Le Papyrus“). [7]
ab 1970
Schweiz: Senkung von Zöllen für Papier zwischen Schweiz und EWG
Der Verband [Verband Schweizerische Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie ZPK] beschäftigt sich massgeblich mit Zollfragen. Im Rahmen der Abkommen mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) werden die Zölle schrittweise gesenkt. 1980 beträgt der Anteil des Imports am gesamten inländischen Papier- und Kartonverbrauch rund 37%. Heute beträgt der Importanteil rund 62 % (Häberli).
ab 1980
Die Zollfragen werden immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Anstelle dessen befassen sich Verband [Verband Schweizerische Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie ZPK] und Mitgliederfirmen verstärkt mit Umweltfragen (Energiegewinnung, Reinhaltevorschriften für Luft und Wasser etc.) (Häberli).
1984
Schweiz-EWG: Abschaffung der Zölle für Papier
(Häberli)
1994
Im Jahr 1994 übernimmt die Geschäftstelle des Verbandes der Schweizerischen Zellstoff-, Papier- und Kartonindustrie die Mandate zur Führung der Geschäftstelle von anderen Verbänden aus der Papierkette (Papierhandel, Papier- und Kartonverarbeitung). Eine neue Ära der Interessenbündelung und Interessenvertretung beginnt (Häberli).
ab 1996
Im Zuge der Internationalisierung der Papierwirtschaft finden immer mehr schweizer Papierfabriken einen neuen Besitzer. Heute befinden sich rund zwei Drittel der grossen Betriebsstätten im Besitz von multinationalen Konzernen (Häberli).
ab 1998 ca.
Exodus der Papierindustrie aus der Schweiz
Die schweizer Papierindustrie löst sich fast gänzlich auf oder zieht nach Osteuropa, wo die Produktionskosten nur einen Bruchteil der Kosten in der Schweiz betragen (Palomino).
Quellen:
http://www.papyrus.li/papier_geschichte/papier_geschichte.htm
[2] http://www.touregypt.net/featurestories/papyrusmuseum.htm
[3] http://www.nlm.nih.gov/hmd/breath/breath_exhibit/MindBodySpirit/IIBa18.html
[4] http://mathsforeurope.digibel.be/pyramids.htm
[5] http://www.weltexpress.info/index.php? artikel_id=50831&lan=de&rubrik=5
[6] http://www.selket.de/tutstatue.htm
[7] http://mcclungmuseum.utk.edu/research/reoccpap/reoccpr_pyrs.htm
[8] http://www.hh.schule.de/metalltechnik-didaktik/users/luetjens/abakus/china/china.htm
[9] http://home.earthlink.net/~robertcubie/origami/intro.html
http://www.geschichteinchronologie.ch/welt/papiergeschichte.html
Bildernachweis
Papyrus
— Papyrus am Nil: http://education.france5.fr/egypte/pays_nil.htm
— Papyrusstauden Uni Bochum: http://www.ruhr-uni-bochum.de/boga/html/Cyperus_papyrus_Foto.html
— Papyruswedel: http://kulturschnitte.de/Kodikologie/beschreibstoffe.htm
— Papyrus Abtransport in Ägypten 01, Relief: http://www.meritneith.de/papyrus.htm
— Papyrus Abtransport in Ägypten 02, Abbildung:
http://www2.uni-jena.de/erzwiss/projekte_2003/jetschny_weidner/papyruspflanze.html
— Ebers-Papyrus mit Heilrezepten: http://www.nlm.nih.gov/hmd/breath/breath_exhibit/MindBodySpirit/IIBa18.html
— Rind-Papyrus mit Mathematik: http://mathematiques.fauriel.org/
— Papyrusrolle: Foto von Mario Pierl, Papyrusversand (Deutschland): http://www.pgi-versand.de/?id=36; Papyrusversand (Schweiz): www.Skarabäus-Art.ch/shop, u.a. Produkte für „handlungsorientierte Materialien für die Schule zum Projekthema Ägypten“ (Papyrusherstellung im Klassenzimmer);
http://www.pgi-shop.de/index.php?action=showdetails&from=list&pageNr=1&productId=305f30ba1e914&sid=robot
Andere Produkte aus Papyrus
— Papyrushandtasche:
http://www.thaitambon.com/tambon/tesmepdesc.asp?Prod=03930163659&ID=800706&SME=0393016337
— Papyrusboot Ra von Heyderdahl: http://www.weltexpress.info/index.php?artikel_id=50831&lan=de&rubrik=5
— Papyrusboot mit Tutanchamun mit Speer: http://www.selket.de/tutstatue.htm
— Papyrussandalen:
http://www.eternalegypt.org/EternalEgyptWebsiteWeb/HomeServlet? ee_website_action_key=action.perform.type.search&language_id=1&trait_item_id=3
— Papyruskiste auf Ständer: http://mcclungmuseum.utk.edu/research/reoccpap/reoccpr_pyrs.htm
— Gott Bastet mit Papyrusszepter: http://mcclungmuseum.utk.edu/research/reoccpap/reoccpr_pyrs.htm
Pergament
— Pergament:
http://www.phil.uni-sb.de/projekte/kunst/cassone2/menue/start.html?/projekte/kunst/cassone2/aktuell/Petrarca.html
— Pergament am Rahmen gespannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Bezugsmaterial_(Bucheinband)
Papierherstellung
— Tsai Lun Portrait: http://www.papyrus.li/papier_geschichte/papier_geschichte.htm
— Papierschöpfen in China: http://www.papyrus.li/papier_geschichte/papier_geschichte.htm
Papierprodukte in Asien
— Papierlampe rot Japan:
http://cgi.ebay.ch/Japan-Papierlampe-Durchmesser-40cm_W0QQitemZ330092246074QQcategoryZ31293QQcmdZViewItem
— Papierlampe weiss China: http://www.alibaba.com/showroom/Paper_Lamp.html
— Papierfächer aus China mit Landkarte: http://www.loc.gov/rr/asian/guide/guide-chinese.html
— Papierfächer aus China mit Drachen: http://www.asien-harmonie.de/faecher/chinstoffaecher/faecher66010.php
— chinesischer Abakus-Kasten mit bedrucktem Papier ausgekleidet:
http://www.hh.schule.de/metalltechnik-didaktik/users/luetjens/abakus/china/china.htm
Origami
— Seelöwe: http://www.ilsebill.de/crazyjapan/japan/origami.html
— Schiff: http://www.kidsaction.de/clips/falten.htm
— Schiff mit Anleitung: http://www.wimenanneliet.nl/p/55.html
— fliegender Schwan: http://www.origami.ch/
Islam
— Karte des Islam um 900: http://www.artgallery.nsw.gov.au/sub/islam/map.html
Gutenberg
— Johannes Gutenberg, Portrait und Statue:
http://lehrerfortbildung-bw.de/faecher/deutsch/bs/www/u_beispiele/gutenberg/index.html
— Gutenberg Schriftsatz: https://listes.irisa.fr/wws/d_read/typographie/OlivierRandier/
— Gutenberg Druckwerkstatt: http://djamb.wordpress.com/2007/04/
— Gutenbergpresse: http://www.langewiesen.de/html/tourist-information.html
— Papier schöpfen und gautschen: http://kulturschnitte.de/Kodikologie/beschreibstoffe.htm
Technische Weiterentwicklungen
— James Bruce, Portrait: http://www.britannica.com/eb/art/print?id=9076&articleTypeId=1
— Réaumur, Portrait: http://www.proyectosalonhogar.com/Diversos_Temas/examenes/Ciencias/InventoeInventores2.htm
— Franz Ernst Brückmann, Portrait: http://es.wikipedia.org/wiki/Franz_Ernst_Br%C3%BCckmann
— Jacob Christian Schäffer, Portrait: http://pt.wikipedia.org/wiki/Jacob_christian_sch%C3%A4ffer
— Justus Claproth, Portrait: http://www.herlitz.de/1660.html
— Nicolas Louis Robert, Portrait: http://www.papiergeschiedenis.nl/techniek_pm_zeefpartij.htm
— Nicolas Louis Robert, Langsiebpapiermaschine:
http://www.deutsches-museum.de/sammlungen/ausgewaehlte-objekte/meisterwerke-iii/ papiermaschine/papiermaschine-grossansicht/
— Bryan Donkin, Portrait: http://www.papiergeschiedenis.nl/techniek_pm_zeefpartij.htm
— Friedrich Gottlob Keller, Portrait: http://cerig.efpg.inpg.fr/histoire-metiers/fibre-pate/page03.htm
Papyrus-Revival
— Hassan Ragab mit Papyrus: http://djeserdjeserou.blogs-de-voyage.fr/l_egypte_aujourd_hui/
— Prospekt des Papyrusmuseums in Kairo: http://www.touregypt.net/featurestories/papyrusmuseum.htm