Die hier abgebildeten Fresken sind im Palazzo Stagni – Via Independanza 1 – in Bologna zu bewundern. Der Künstler dieses um die Jahrhundertwende geschaffenen Deckengemäldes ist Augusto Sezanne. Historische Quellen berichten erstmals im 15. Jahrhundert von einer großen Hanfproduktion in Italien. Es ist überliefert, das die Gemeinde Bologna es verbietet, die Methoden des Anbaus und der Verarbeitung  des Hanfes an andere Staaten weiterzugeben. Fast ein Drittel der Bevölkerung beschäftigte und ernährte sich mit und vom Hanf. Oftmals bekamen die Bauern für die harte Arbeit im Hanf als Entlöhnung Produktionsabfälle der Ernte, die dann zu Nahrung und Bekleidung weiterverarbeitet wurden. Der Nährwert von Hanfsamenresten  aus der Ölgewinnung (Hanfkuchen) ist auch heute noch bekannt. Auch eine Buchdruckindustrie entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert und Reste der ersten Druckereien können auf der Insel des heiligen Lazarus besichtigt werden. Klar, das ein Großteil der ausgestellten alten Bücher aus Hanfpapier hergestellt wurden. Bis in die 40er Jahre  des 19. Jahrhunderts war die Hanfproduktion in Italien enorm. Auf dem Altar der  Industrialisierung wurden schon die ersten Arbeitsplätze geopfert, als der Anschluss an die EWG – und das damit verbundene Verbot des “ Indischen Hanf „- dafür sorgte, das die Hanfproduktion bis zur Mitte der 70er Jahre völlig zum Erliegen kam.

Italiens Hanfproduktion und Cannabis-Kunst der vergangenen Jahrhunderte

„lo ruoto e tu sospiri“ ( ich drehe mich, Du stöhnst) Der Sinnspruch zu diesem Deckenbild kann zweideutig ausgelegt werden, da die Spinnerinnen in den Wintermonaten in ihren Spinnstuben auch Besuch von durchgefrorenen Knechten hatten. Denke aber, das die Arbeit am Spinnrad nicht grad‘ als „Zuckerschlecken“ bezeichnet werden kann. Der Sinn des Spruches wird wohl eher auf die Mühsal  bezogen sein. Neben Hanfornamenten tauchen hier links oben auch Getreideähren auf, Getreide scheint ebenfalls eine tragende Bedeutung bei der Versorgung der Bevölkerung gespielt zu haben. Man kann annehmen, das auch davon so viel produziert wurde, um Handel treiben zu können.  

Italiens Hanfproduktion und Cannabis-Kunst der vergangenen Jahrhunderte

„Mi muove el pie gentil“ Es bewegt mir den frommen ( fleissigen ) Fuss. Da hier neben Hanf- auch Weinranken abgebildet sind gibt es wohl mindestens zwei Interpretationsmöglichkeiten. Entweder war der Wein – Schwipps hilfreich bei der Verarbeitung des Hanfes oder der Genuss von Cannabis vor dem Weinrebenstampfen sorgte für Erheiterung beim arbeiten.  

Italiens Hanfproduktion und Cannabis-Kunst der vergangenen Jahrhunderte

Frau am Webrahmen Deckenbild ohne bezugnehmenden Schriftzug aber mit Aussage, wie ich finde. Die Frau verarbeitet Hanffaser und im Hintergrund wachsen schon die neuen Pflanzen. An Arbeit hat es offensichtlich nicht gemangelt. Schöne Sache, das mit den nachwachsenden Rohstoffen, gelle?  

Italiens Hanfproduktion und Cannabis-Kunst der vergangenen Jahrhunderte

„Nove a te, Veccio a me“ Neu für Dich, alt für mich Zwischen Wandgemälden mit  Hanf,- Wein,- und Weizenmotiven ist ein Priester (Papst?) auf einem Weinfass – umrahmt von Hanf und Weinlaub – abgebildet. Diese Weisheit ist bezeichnend für das Wirken der Kirche beim Hanfanbau in Bologna und den umliegenden Gegenden. Die Stadt stand lange Zeit unter dem direkten Einfluss des Vatikans und die Bauern lieferten für die Segel- und Taue der venezianischen und englischen Flotten das Rohmaterial. Wen wundert’s das auf dem Land auch eine Hanf-Madonna verehrt wird.  

Italiens Hanfproduktion und Cannabis-Kunst der vergangenen Jahrhunderte

CANABIS PROTECTIO – Hanf ist Schutz Schöner Ausschnitt und bezeichnender Schriftzug in dem Ornament. Schutz, da eine Gegend in der eine so vielseitig zu nutzende Pflanze  Arbeitskräfte schafft und mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit kein Elend in Form von Hungersnöten auftreten lässt.    

Von cannabinus

Gebt den Hanf Frei!!!

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