Anmelden

Bis 1800

Die Geschichte des Hanf bis zum 18. Jahrhundert
Cannabis gegen Furzen

Der erste „Krieg“ gegen Haschischraucher, die Inquisition und Cannabis gegen Furzen…

Die kulturelle Entwicklung der Holländer, Spanier und Briten ohne Hanf ?

Dichter, Denker und Herrscher nutzen das Kraut – ja, es ersetzt sogar die pekuniäre Abgeltung der Steuern.

Folgen Sie mir durch eine spannende Zeit…

20 n. Chr.

Hinweis in den Tung-kuan Archiven, dass während Hungersnot wilder Hanf gegessen wurde.

50 n. Chr.

Plinius erwähnt Cannabis als Heilmittel für Ohrenschmerzen und als Futterzusatz für Vieh, das unter Verstopfung leidet.

Plinius Naturalis historia dürfte, was das Ausmaß ihrer fast zweitausendjährigen Wirkungsgeschichte angeht, nur noch von der Bibel übertroffen werden. In seiner Vorrede betont Plinius stolz, dass er mit seinem Werk Neuland betreten hätte. Das ganze Mittelalter hindurch war die Naturalis historia Grundlage naturkundlichen Wissens. Bis ins 19. Jahrhundert behielt sie ihren Einfluß auf den naturkundlichen Unterricht.

Auch heute noch ist Plinius von einiger Bedeutung, was sich daran zeigt, dass erst in jüngerer Zeit eine englische, eine französische und eine deutsche Ausgabe der Naturalis historia vorgelegt wurden.

ca. 70 n. Chr.

Neros Leibarzt Dioscorides macht „Aufzeichnungen“ über die Anwendung von Hanfprodukten, von der Faser bis zur Droge.

Vereinzelte Berichte aus Griechenland über die berauschende Wirkung.

Dioskurides Pedanius, Arzt aus Anazarba aus Cilicia (Gegend und röm. Provinz in Kleinasien, nördlich von Zypern), lebte zur Zeit Neros (54-68). Er gilt als der größte Pharmakologe des Altertums. Seine Arbeit“De Materia Medica“ , ein Werk über die Heilkräfte und mit botanischen Informationen von etwa 600 Pflanzen (aber auch über Amulette u.ä.), hatte bis über das Mittelalter hinaus maßgeblichen Einfluss auf die europäische Heilmittelkunde.

150 n.Chr. Schweden beginnt mit dem Hanf-Anbau

175 n. Chr.

Der griechische Arzt Galen empfiehlt Cannabis als Mittel gegen unliebsames Furzen. Außerdem dokumentiert er, dass es mancherorts Sitte sei, geladenen Gästen Hanf (als Droge) anzubieten; es rufe „Ausgelassenheit und Vergnügen“ hervor.

ca. 220 n. Chr.

Der chinesische Arzt Hua-t’o beschreibt seine erfolgreiche Anwendung einer Mischung aus Wein und Cannabis-Harz als Anästhetikum bei chirurgischen Eingriffen.

Von einer medizinischen Verwertung des Hanfes ist ebenfalls in einem älteren chinesischen Werk über die Heilmittel die Rede; und zwar soll der Arzt Hua-T’o (im 3. Jahrhundert nach Beginn der Zeitrechnung) mit einem „Ma-Yo“ genannten Hanfpräparat bei chirurgischen Eingriffen Unempfindlichkeit erzielt haben. Es ist möglich, dass es sich dabei um eine Kombination von Stechapfel mit Hanf gehandelt hat.

798 n. Chr.

„Karl der Große“ macht Hanfanbau in all seinen Ländern zur Pflicht

900 n. Chr.

Cannabis wird in den arabischen Ländern und im Mittelmeerraum als Rauschmittel verwendet.

Gebauter Hanf
Cannabis sativa (Urticaceae) – Hanf
Der Hanf – Einige nennen ihn Kannabion, andere Schoinostrophon, Asterion – ist eine Pflanze, welche im Leben viel Verwendung findet zum Flechten der kräftigsten Stricke. Er hat denen der Esche ähnliche, übel riechende Blätter, lange, einfache Stängel und eine runde Frucht, welche, reichlich genossen, die Zeugung vernichtet. Grün zu Saft verarbeitet und eingeträufelt ist sie ein gutes Mittel gegen Ohrenleiden.

Wilder Hanf
Althaea cannabina (Malvaceae) – Hanfblättriger Eibisch
Der wilde Hanf – Einige nennen ihn Hydrastina, die Römer Terminalis, treibt Zweige ähnlich denen des Eibisch, aber dunkler und auch rauer und kleiner; er hat die Höhe einer Elle. Die Blätter sind denen des gebauten gleich, aber rauer und dunkler; die Blüten sind rötlich, denen der Nelke ähnlich. Same und Wurzel sind wie beim Eibisch. Die gekochte Wurzel hat als Umschlag die Kraft, Entzündungen zu lindern, Ödeme zu verteilen und verhärtete Knochengeschwülste zu erweichen. Auch von diesem eignet sich die Rinde sehr zum Verfertigen von Stricken.
(Von Dioskurides; Mitte des ersten Jahrhunderts n. Chr.)

15tes Jahrhundert – Beherrschung der Meere

Im 15. Jahrhundert hat sich der Kampf um die Macht in Westeuropa in einem Kampf um die Beherrschung der Meere gewendet.

Spanien, Holland und England beneideten den Orient um seine Reichtümer, die Venedig über die Seidenstrasse erreichten.

Die Handelsrouten ließen es aber nicht zu über Land dorthin zu gelangen. So brauchte man jede Menge Hanf, um aus den langen, kräftigen Fasern Segeltücher und Tauwerke herzustellen, die widerstandsfähig genug waren, um dieReise in den Orient zu überstehen.

Holland übernahm bald die Seemacht, zumal es in der Hanfindustrie führend wurde.

15tes Jahrhundert – Beherrschung der Meere II

Die Briten waren in einer schwierigeren Lage als Holländer oder Spanier, denn sie benötigten den Hanf zusätzlich, um ihre Millitärmacht aufrecht erhalten zu können. Heinrich der Vierte forderte alle Bauern auf, für Jade 24 Hektar mit Hanf oder Flachs zu bepflanzen. Auch Königin Elisabeth die erste wiederholte dieses Edikt im Jahr 1563.

Ohne die arbeitsteilige, industriemäßig betriebene Hanfwirtschaft wäre die Seemachtsstellung Venedigs im Mittelmeer oder die der Hanse in der Ostsee nicht denkbar gewesen. Die Takelage der Kriegs- und Handelsschiffe verschlang Unmengen an Hanf.

Im 17. Jh., dem „Goldenen Zeitalter“ der Holländer, benötigte man bis zu 100 Tonnen Hanf, um ein einziges Schiff seeklar zu machen. Zu jener Zeit verfügten die Holländer über 11.000 Segelschiffe.

Meine hanfroten Augen nach innen senkend
lebe ich Dich im Rausch
und die Welt habe ich hinter mir gelassen.
Bom Shankar!
Dir zu Ehren hebe ich mein Dschillum an meine Stirn,
um in Dir aufzugehen.
Am nama Shiva!

 

Nepalesische Hymne an Gott Shiva (15.Jhdt.)

280 n. Chr.

Diokletian erlässt im römischen Reich eine Höchstpreisverordnung für Drogen: währenddem ein Pfund Opium 150 Denare kosten darf, ist dieselbe Menge Hanfharz (Haschisch) für maximal 80 Denare zu haben.

750 n. Chr.

In zwei deutschen Rezepten taucht Hanf („Hanov-samo“) auf

Nepalesische Hymne an Gott Shiva (15.Jhdt.)

1090 n. Chr.

Hassan Ibn Sabbah Scheikh al Dschebl (Der Alte vom Berg) auf der Festung Alamut (auch Mulehet) züchtet sich in Persien eine „Terroristen“-Gruppe.

Hier ist der Ursprung der Assassinen-Legende.

Vermutlich nahmen die Assassinen (Shiitische Sekte) Haschich als eine Art Dopingmittel oder auch zu einer Art Meditation, bevor sie ihr Attentate durchführten.

1236 wurde diese Sekte jedoch durch die Mongolen und deren Einnahm der Festung zerstört. (Marco Polo) Das frz. Wort ‚assasins‘ steht in der Übersetzung für Meuchelmörder; auch die Bezeichnung ‚Haschaschins (oder Haschischins) für die Haschischbenutzer stammt aus dieser Zeit.

800 n. Chr. – 1200 n. Chr.

Der Hanfanbau erreicht in England seinen Höhepunkt

1144 n. Chr.

Die Mauren gründen die erste Papierfabrik in Europa. Sie nutzten den Hanf nahe der Stadt Xativa (wie sativa) in der Provinz Alicante.

Bald folgten die anderen Länder Europas und produzierten Hanflumpenpapier, wie die Chinesen schon 1000 Jahre zuvor.

ca. 1200 n. Chr.

In Zentralafrika entdecken die Einwohner die berauschende Wirkung des Hanf-Rauches.

Kreuzfahrer führten zwischen 1100 und 1300 verschiedene Hanfsorten in Europa ein. Durch die Möglichkeit des Imports von qualitativ besserem und billigerem Hanf aus den Kolonien ging der Hanfanbau in Europa zurück.

Die Inquisition verbietet im 12. Jahrhundert in Spanien und im 13ten Jahrhundert in Frankreich die Einnahme von Cannabis und anderen Pflanzendrogen. Einzig der Alkoholrausch bleibt legal. Wer aus welchen Gründen auch immer die Hanfdroge konsumiert, gilt fortan als „HexeR“

1250 n.Chr.

Beginn des Hanfanbaus in Island.

1320 n.Chr.

Erster bekannter Gebrauch von Wasserpfeifen

In Ägypten nennt man sie Hookah, vermeintlich auch Shisha, aber dieser Ausdruck bezieht sich eher auf den Tabak der geraucht wird.

Im Raum des ehemaligen osmanischen Reiches, heute Türkei und Syrien wird sie Nargileh genannt. Diese Bezeichnung wird abgeleitet vom alten persischen Wort für Kokosnuss – nargil.

1378 n. Chr.

Erster großer Repressionsangriff auf Kiffer: Emir Soudon Sheikhouni lässt sämtliche Hanfpflanzen zerstören; den Haschern werden sämtlicheZähne ausgerissen, bevor sie eingekerkert werden.

1253 n. Chr.

begann ein 125 jähriger Krieg gegen den Haschischmissbrauch in Kairo. Selbst im Stadtpark wurde Hanf angebaut.

Um gegen die Raucher vorzugehen, begann man mit der Verbrennung der Pflanzen, Folter und Ermordung der Bürger. Mit Zangen wurden den Haschischrauchern dieZähne ausgerissen.

Das änderte jedoch bis heute nichts am Haschischkonsum.

1390 n.Chr.

Eröffnung der ersten Papiermühle in Nürnberg zur Massenpapierherstellung. Das Papier wurde überwiegend aus zumeist hanfhaltigen Alttextilien (Lumpen) hergestellt.

1430 n.Chr.

Johanna von Orléans (Jeanne d’Arc) wird von einem geistlichen Gericht beschuldigt, verschiedene „Hexenkräuter“, darunter auch Hanf, angewendet und daraufhin Stimmen gehört zu zu haben.

1445 n.Chr.

In den Jahren 1452-1455 druckte Johannes Gutenberg in Mainz seine 42-zeilige Bibel, etwa 150 dieser Gutenberg-Bibeln bestehen aus feinsten Hanfpapier, 30 Exemplare aus Pergament.

(weitere Informationen zur Druckkunst unter:: http://www.gutenberg.de/ ).

Erst chemische Verarbeitungsverfahren ermöglichten ab 1850 den Aufschluß von Holz zur Papierverarbeitung.

1484 v. Chr.

Papst Innozenz VIII verkündet, dass Hanf ein unheiliges Sakrament der Satansmesse sei.

1500 n.Chr.

Europäische Expeditionen nach Afrika schwärmen von der Drogenwirkung des Hanf. In Europa genießt der Hanf großes Ansehen; hoch dosierte Berauschungen sind ein wichtiger Teil der Heilkunst.

1505 v. Chr.

(Mohammed Babur) Babur der Große*, später der erste indischer Großmogul, beschreibt seinen Gebrauch von Hanf- und Opiumtinktur.

*Begründer der Mogul-Dynastie

um 1540 n. Chr.

Francois Rabelais beschreibt in Frankreich ausführlich botanische und psychoaktive Eigenschaften von Cannabis (er nennt das Kraut „Pantagruelion“).

Anhand der Nutzung des Opiums im 15. Jhd. kann man ersehen, dass ein Rausch zur erwarteten Wirkung dazugehörte. Hanf wurde beispielsweise bei Bronchialerkrankungen angewendet, oft musste es auch als Ersatz für Opium herhalten. Ein Rezept von 1540 empfiehlt: „So es felet an optio nim Hampf “ (aus Behr ’82, S 120)

1542

Leonard Fuchs zeichnet in der Schweiz ein Exemplar von Cannabis sativa für sein Kräuterbuch „De Historia Stirpum“, in dem er die Pflanze und deren Anwendungsspektrum ausführlich beschreibt.

1530 – 1545 n. Chr.

Spanier führen in der Neuen Welt den Hanfanbau ein.

Heinrich der VIII. befiehlt Englands Bauern Hanf- und/oder Flachsanbau. Zu dieser Zeit werden praktisch sämtliche Textilien aus Hanf-Leinen gefertigt, sämtliche Seile und sogar die Sehnen der gefürchteten Langbogen sind aus Hanf gefertigt.

1549 n. Chr.

Brasilien: Die Portugiesischen Besetzer erlauben ihren Sklaven, zwischen dem Zuckerrohr auch Hanfpflanzen anzusetzen, weil das der sklavischen Arbeit zum Wohl des Herrn förderlich sei.

1550 n. Chr.

Der spanische Vizekönig Antonio de Mendoza verbietet „den übermäßigen Gebrauch von Hanf“ durch die afrikanischen Sklaven.

1592 n. Chr.

Haschisch wurde aber auch als Rauschmittel benutzt. In dem Medizinbuch „De medicina Aegyptorum“ von Prospeso Alpinus von 1592 wird bemerkt, dass Haschisch nach der Einnahme Extase und Visionen hervorrufe. Wenn diese Medizin billig zu haben sei, werde sie vom Volk oft benutzt (aus Behr ’82, S. 122).

1606

Der Apotheker Hébert pflanzt in Kanada Hanf an

1611

Jamestown: Siedler pflanzen erstmals auf amerikanischem Boden Hanf zur Gewinnung von Garnen und Seilen an.

1619

– Virginia: Das erste Marihuana-Gesetz Amerikas tritt in Kraft:

„Den englischen, wie auch indischen Hanf betreffend, fordern wir alle Haushalte unserer Kolonie auf, die solcherart Samen vorrätig haben, diese in der nächsten Saison auszusäen.“ (Beschluss der Vollversammlung von Virginia)

– wurde eine Vorschrift erlassen, dass jeder der sich niederlassen wollte, 100 Pflanzen und der Gouverneur 5000 Pflanzen Hanf anbauen müsse. Man warb für gelernte Hanfzurichter aus Schweden und Polen zur Einwanderung. In vielen Landesteilen wurden die Landbesitzer per Gesetz zum Anbau gezwungen.

1629

New England: Hanf wird eingeführt und mausert sich schnell zum Hauptrohstoff der lokalen Bekleidungsindustrie.

1631

Hanf gilt in weiten Teilen Nordamerikas als gesetzliches Zahlungsmittel und kann sogar zum Bezahlen der Steuern verwendet werden (dies gilt bis in das frühe 19te Jahrhundert).

1637

Gerichtliche Anordnung in Hartford, Connecticut: „Jede Familie innerhalb dieser Kolonie soll sich einen Löffel voll Hanfsamen beschaffen und noch in diesem Jahr aussäen“

16./17 Jhd.

Mit der Einführung von Tabak und Kaffee, später auch durch das Aufkommen der Branntweindestillation verliert Cannabis als Droge an Bedeutung. Als Lieferant für Seile, Textilien und Öl bleibt Hanf jedoch unverzichtbar

*22.02.1732 George Washington, Hanfbauer und Präsident – In einem Tagebucheintrag ist vermerkt, dass er zur Zeit der Absonderung der männlichen von den weiblichen Pflanze zugegen sein wollte. – Dies ist, wie erwähnt, auch der Zeitpunkt wo die weibliche Pflanze die Harzproduktion erhöht.

*13.04.1743 Thomas Jefferson, amerikan. Präsident und Hanfzüchter

1837 – 1901

Während der Herrschaft von Königin Victoria gewinnt in der englischen Welt die medizinische Anwendung von Hanf ungemein an Bedeutung, es handelt sich um Viktorias Lieblingsmedikament (Monatsbeschwerden, Migräne).

from: hanfmillenium

 

 

 

 

 

 

 

Von cannabinus

Gebt den Hanf Frei!!!

Ähnlicher Beitrag