Gras oder Haschisch Inhalation
Hanf kann als Zigarette vermischt mit Tabak oder pur oder im Vaporisator pur geraucht werden. Dabei wird, was sehr wichtig für den therapeutischen Nutzen ist, das Gras vor der Aufnahme einmal auf mehr als 100 Grad erhitzt. Dabei wird das THC, das im Haschisch oder Gras zu 50 – 95 % als pharmakologisch inaktive Carboxylsäure vorkommt, durch Abspaltung von CO2 in das wirksame Phenol umgewandelt. Nach dem Inhalieren tritt die Wirkung nach 2 bis 10 Minuten ein und hält meist 2 bis 3 Stunden an. Die Wirkung kann beim Rauchen besser dosiert werden als bei der oralen Einnahme. Der Nachteil des Rauchens ist die Schädigung der Atemwege durch die dabei entstehenden Verbrennungsprodukte. Diese Schädigungen können durch Verwendung eines Vaporisator gemindert werden. Die beim Rauchen geringste Belastung der Lunge ergibt sich bei der Verwendung von möglichst THC-reichem Gras, das in speziellen Pfeifen pur geraucht wird.
Orale Einnahme natürliche Cannabinoide
Gras kann auch oral eingenommen werden. Wie bei der Inhalation ist es auch hier wichtig, dass das Gras vor der Aufnahme einmal auf mehr als 100 Grad erhitzt wird. Dabei wird das THC, das im Haschisch oder Gras zu 50 – 95 % als pharmakologisch inaktive Carboxylsäure vorkommt, durch Abspaltung von CO2 in das wirksame Phenol umgewandelt. Haschisch enthält oft bereits große Anteile wirksames THC, so dass es auch so gegessen werden kann. Das THC wird allgemein besser aufgenommen, wenn gleichzeitig etwas Fett aufgenommen wird, also etwa durch Schlagobers oder Milch im Tee oder Butter in den Keksen oder dem Kuchen oder Öl in Joghurt oder Hauptmahlzeiten. Die Dosis ist bei der oralen Einnahme schwieriger zu bestimmen als bei der Inhalation. Die Wirkung tritt verzögert nach 30 bis 90 Minuten ein und hält meist etwa 5 bis 8 Stunden an.
Orale Einnahme synthetischer Cannabinoide
Synthetisches THC oder Dronabinol kann in Form von Kapseln oder Tropfen eingenommen werden. Marinol ist das derzeit weltweit einzige Dronabinol-Fertigpräparat.
Nebenwirkungen
Ein besonderer Vorteil von THC ist, dass es selbst in hohen Dosen innere Organe wie Magen, Leber und Nieren nicht schädigt. Es ist in den 5000 Jahren der therapeutischen Anwendung von Hanf noch kein einziger Fall bekannt geworden, nachdem ein Mensch durch eine Überdosis Hanf gestorben wäre. Da die Cannabinoide aber auf viele Organsysteme wirken, können sie auch eine Vielzahl von Nebenwirkungen auftreten.
Psychische Wirkungen
Gehobene und heitere Stimmung, Angstzustände, psychotische Zustandsbilder, Sedierung und Müdigkeit, gesteigertes Sinnesleben, gesteigertes sexuelles Verlangen und Erleben, Veränderung des Zeitgefühls, Denkstörungen, Gedächtnisstörungen
Die psychischen Effekte sind für viele Hanfkonsumenten angenehm, viele Patienten bezeichnen sie als „Urlaub von der Krankheit“. Die Grenzen für Psychische Effekte liegen bei Erwachsenen oral bei 10 bis 20mg THC, bei sensiblen Menschen allerdings bei 5mg, inhaliert bei 2mg. Kinder vertragen gewichtsbezogen vergleichsweise mehr.
Körperliche Effekte
Erhöhung der Herzfrequenz, Blutdruckabfall im Stehen, -anstieg im Liegen, Verschlechterung der Bewegungskoordination, Mundtrockenheit, gerötete Augen, selten Übelkeit und Kopfschmerzen
Sucht & Abhängigkeit
Hanf besitzt ein Suchtpotential, das allerdings im therapeutischen Rahmen kein großes Problem darstellt. Entzugssymptome sind in therapeutischen Dosen im Allgemeinen gering. Hanf-Missbrauch ist meist ein Zeichen tieferliegender Probleme und nicht das Problem selbst. Nach langzeitiger, hochdosierter Verwendung können psychische Entzugserscheinungen wie Angst, Unruhe und Schlaflosigkeit, aber auch körperliche wie Speichelfluss und Durchfall auftreten. Die in der Öffentlichkeit leider immer noch gebräuchliche Bezeichnung „Einstiegsdroge“ für Hanf ist wissenschaftlich bereits seit 20 Jahren widerlegt. Im Rahmen von Entziehungskuren wird Hanf sogar als Mittel der Bekämpfung der Entzugssymptomatik verwendet, was ihm den Beinamen „Austiegsdroge“ einbrachte.
Hanfverbot
Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen der Verwendung natürlicher Cannabinoide basieren auf ihrem rechtlichen Status. Die Unkenntnis der THC-Konzentrationen kann zur fehlerhaften Dosis führen. Das Verbot führt zu Ängsten und rechtlichen Konsequenzen für den Anwender.
Beschaffung von Naturalien
Selbstanbau
Der Anbau von Hanf ist nicht besonders kompliziert, Anleitungen finden sich in diversen Hanfmagazinen und Fachliteratur, die es in den Hanfläden zu kaufen gibt. Dort kann man in Österreich auch legal Samen kaufen, erst wenn man den Samen vorsätzlich in die Erde befördert, um eine Pflanze zu ziehen, begeht man eine Straftat. Viele Hanfläden bieten auch Stecklinge an, welche den Vorteil haben, schneller zur Blüte zu gelangen, keine Aufzuchtslampe zu benötigen und zu 100 % weiblich zu sein. Der Verkauf und Erwerb solcher Stecklinge stellt allerdings bereits eine Straftat dar. Beim Selbstanbau sollten sämtliche Eventualitäten erörtert werden, bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet. Dazu zählen Auffälligkeiten bei hohem Stromverbrauch (Licht, Ventilator, Entlüftung), Geruchsentwicklung bei Blüte und Trocknung (Mietshäuser), Risiko durch Gäste und Nachbarn (beim Transport und der Lagerung einschlägiger Bücher, Dünger, Erde, Blumentöpfen etc. in Wohnung, Keller oder Treppenhaus bzw. bei Outdoor-Anbau durch Einsicht in den Garten oder Entdeckung der Pflanzen durch Jäger oder Spaziergänger bei Anbau in „freier Natur“). Weiteres kann sich die rechtliche Situation dahingehend ändern, dass, wenn auf Vorrat angebaut wird, die „geringe Menge“ meist überschritten wird und man dann vor Gericht die Beweislast trägt, dass wirklich zum Eigenbedarf angebaut wurde und nicht zum Verkauf. Utensilien wie Präzisionswaagen, die durchaus auch für Patienten bei der Bestimmung der Dosis hilfreich sein können, mutieren so vor Gericht oft zum Beweisstück für Handel. Als Vorteile wären die geringen Kosten, die Vermeidung des Marktes illegaler Substanzen, die Gewährleistung der Versorgung sowie die völlige Kontrolle über das Medikament und seine Zusammensetzung zu nennen.
Erwerb
In Deutschland und Österreich kann Gras genauso wie Haschisch nur am Schwarzmarkt erworben werden. Beim Haschisch funktioniert dies meist über Bekannte von Bekannten von Bekannten, die als Kleindealer fungieren um sich so oft den eigenen Konsum zu finanzieren. Gras hingegen ist weitaus schwieriger zu bekommen, da es meist ausschließlich zum Eigenbedarf angebaut wird bzw. hin und wieder auch Freunde und Bekannte damit versorgt werden. Die Versorgung von Kleindealern mit Gras verläuft meist nicht regelmäßig, sodass es hier oft zu Versorgungsengpässen kommen kann.
In den Niederlanden gibt es zwei Organisationen, an die man sich hinsichtlich medizinischer Verwendung natürlicher Cannabinoide wenden kann.