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Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt langsam aber stetig an. Selbst Lebensmittel-Discounter bieten eine gewisse Aus- wahl an umweltkompatiblen Produkten an. Bio oder Hydro? Diese Frage beschäftigt Grower und Konsu- menten schon seit mehr als einer Dekade. Es gilt abzuwägen zwischen Ertrags- und somit natürlich auch Gewinnoptimierung einerseits und Umweltverträglichkeit andererseits. Dabei kommt es gar nicht darauf an, sich für die eine und gegen die andere Seite zu entscheiden. Es geht vielmehr darum, vor dem Einkauf oder Konsum einfach mal das Gehirn anzu schalten. Warum kaufe ich dieses oder jenes Produkt (nicht)? Wohin gelangt das Geld, das ich dafür bezahle? Was passsiert mit dem Geld? Wieviel Ethikbewusstsein jemand letztendlich in seine Kaufentscheidung einfließen lässt, sollte ihm überlassen bleiben. Das gilt aber nicht für Politiker. Sie sind unsere Interessen vertreterund sollten zum Wohle aller objektiv entscheiden. Schließlich geht es um Millionen Menschen, die mit den Konsequenzen leben müssen. Bestes Beispiel: die USA. Im Jahr 2005 wurden alleine in den Vereinigten Staaten 800.000 (!) Menschen wegen Cannabisbesitzes verhaftet. Verhaftet nicht Verfahren eröffnet und wieder eingestellt. Und der Staat New York schafft es, die Zahl der Verhaftungen wegen Cannabisbesitzes innerhalb von 10 Jahren zu verzwölffachen. Wem, bitte schön, soll damit geholfen werden? Dabei könnte alles viel einfacher sein, würde sich die Gesetzgebung an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Dazu müssten Politiker natürlich Eier haben und zugeben, dass man bisher lieber viel Geld mit legalen Drogen verdient hat, deren Gefahrenpotential zum Teil deutlich über der des verteufelten Marihuanas liegt. Eine aktuelle Studie englischer Wissenschaftler, die die Gefährlichkeit von Drogen anhand von Mittelwerten aus Gesundheitsgefahr, Suchtpotential und gesellschaftlichem Schaden einstufen, zeigt Heroin und Kokain auf den Plätzen 1 und 2,  Alkohol auf 5, Tabak auf 9 und Cannabis auf 11. Ecstasy folgt erst auf Platz 18. Natürlich wird diese Tabelle keine Auswirkungen auf die Drogenpolitik haben. In Zeiten von „Wir brauchen nicht noch ein Drogenproblem“  und „Zero Tolerance“ sind Hopfen und Malz verloren. Stattdessen dürfen wir darüber staunen, wie es die Tabaklobby geschafft hat, dass es nun auch zum Nichtraucherschutz keine bundesweit einheitliche Regelung geben wird. Diese Lobby fehlt dem Hanf. Hier muss erst ein Generationswechsel stattfi nden. Ob das dann reicht? Wir werden sehen. Bis dahin wächst unser Biogras auch weiterhin einfach im Garten. Zeit zum Ansetzen.