hört man wesentlich seltener, als den umgekehrten Fall, dass die Kinder mit Marijuana ertappt werden. Aber ähnliche Offenbarungsängste wie sie kiffende Jugendliche gegen über ihren Eltern an den Tag legen, haben zumindest manchmal, auch kiffende Eltern gegenüber ihren Kindern. Solange der Nachwuchs noch klein ist, bekommt er nicht viel mit, aber mit dem Kindergartenalter kommt die Neugier und bald auch der Durchblick. Solange die Eltern sich nicht dem exzessiven Missbrauch hingeben, wird das gravierende Problem auch hier nicht der Diskrepanz zwischen der Normalität des Hanfkonsums und dessen Illegalität sein. Hier ist, sobald das Kind alt genug dafür ist, Erklärungsbedarf da. Es sollte wissen, das Kiffen vom Gesetz her verboten ist, auch um „offizielle Bekanntmachungen“ in Schule oder Kindergarten zu vermeiden. Gleichzeitig muss aber klargestellt werden, das dies nicht gleichbedeutend damit ist, das alles Verbotene erlaubt ist – auch eine Verherrlichung von Cannabis kann nicht als pädagogisch sinnvoll gesehen werden. Kinder, die in einem Umfeld aufwachsen, in dem geregelter Cannabiskonsum praktiziert wird, werden im Teenageralter mit Sicherheit nicht aus Neugier in die Drogenszene einsteigen. Auch haben sie große Chancen, zu kritischen, mündigen Bürgern zu werden, für die Zivilcourage noch ein Begriff ist – denn wer wird sich über Jahre hinweg mit der Drogenpolitik in seinem Land auseinandergesetzt, an dem geht auch das restliche politische Geschehen nicht spurlos vorbei. Faschismus, Gewalttätigkeiten oder Rassismus findet man unter Kiffern selten – Weltoffenheit, Frieden, Toleranz dagegen sind Werte, mit denen Kiffer Kinder aufwachsen.
Ein Gastbeitrag von Silvia Fischer, einer jungen ambitionierte Bloggerin aus Berlin.