von Daniela Friedinger
Mils. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Eistee, doch viele Osteuropäer sind bereits auf den Geschmack gekommen: Der Hanf-Eistee C-Swiss aus dem Hause Seagull Trading GmbH mit Sitz im Tiroler Mils wird in nahezu allen CEE-Ländern vertrieben. Nur Russland und die Ukraine fehlen bislang noch. Aber das soll sich ändern.
„Wir haben einen Partner für beide Länder gewonnen, die Verträge sind bereits unterzeichnet, und im Sommer wird gestartet“, sagt Seagull-Geschäftsführer Peter Wurm, der jene, die C-Swiss nicht kennen, gerne mit folgendem Vergleich beruhigt: Es sei ähnlich wie mit Wein und Weintrauben: In dem einen Produkt ist Alkohol, im anderen nicht. Denn C-Swiss wird ebenso wie andere Eistees aus Schwarztee erzeugt, nur anstatt des Pfirsich- oder Zitronenextrakts wird Hanfsirup beigemengt. Der rauscherzeugende Bestandteil, der im Hanf enthalten ist, fehlt jedoch. Nur der „leicht grasige“ Geschmack zeugt von den Hanfpflanzenbestandteilen im Tee.
Erzeugt wird das Getränk, das in einer trendigen orangen Dose angeboten wird, von der österreichischen Ennstal Milch. Der Name C-Swiss kommt daher, weil der Hanf-Eistee ursprünglich aus der Schweiz kommt. 2003 haben Wurm und sein Partner Gerhard Rubatscher dem Schweizer Getränkekonzern Thurella dann die Vertriebsrechte abgekauft. Thurella produziert den Eistee aber weiterhin für den Schweizer Markt, für den Vertrieb außerhalb der Eidgenossenschaft ist die Seagull GmbH zuständig.
Und dabei ist die Tiroler Firma durchaus erfolgreich: Laut Wurm geht C-Swiss in rund ein Dutzend Länder regelmäßig. Ein weiteres Dutzend wird ab und an beliefert, „beziehungsweise wir sind an den Ländern dran“, sagt der Seagull-Chef. Zum Beispiel wird gerade Brasilien neu bearbeitet, und auch die USA kommen heuer bei C-Swiss neu hinzu. Das zweite Produkt der Seagull Trading GmbH, ein Energy Drink mit Extrakten der Cannabis-Pflanze namens Chillo, wird vom US-amerikanischen Partner bereits vertrieben.
CEE-Export gesunken
Insgesamt handelt es sich bei Chillo wie bei C-Swiss aber um Nischenprodukte. Osteuropa spielte für den Fünf-Mann-Betrieb, der gut eine Million € Umsatz erzielt, dabei schon einmal eine größere Rolle als im Moment: Vor der Krise lag der Exportanteil in die CEE-Region bei etwa 30 Prozent, jetzt sind es maximal 15 Prozent.
Quelle: wirtschaftsblatt.at